Bad Vilbel. Zwei wichtige Entscheidungen für Senioren hat die Stadtverordnetenversammlung am vorvergangenen Dienstagabend im Dortelweiler Kulturforum fast einstimmig getroffen. Alle Fraktionen stimmten einem Antrag der CDU zu, wonach städtische Gebäude ermittelt werden sollen, die für neue Wohnformen im Alter geeignet sind.
Im September sollen auf Wunsch der SPD-Fraktion die Ergebnisse in der Sozialkommission, in der Seniorenvertretung und im Haupt- und Finanzausschuss besprochen werden. Darüber hinaus wird der Altenhilfeplan aus dem Jahr 1983 in Form eines „demographischen Sozialplans“ fortgeschrieben. Allein FDP-Fraktionsvorsitzende Heike Freund-Hahn vermochte keine Notwendigkeit für eine Aktualisierung zu erkennen und stimmte dagegen.
Im Gegensatz zu ihren Vorgänger-Generationen begriffen die Senioren heute die Jahre nach der Berufstätigkeit als Lebensabschnitt mit neuen Chancen, so Iris Stockbauer (CDU). Dieser Entwicklung müsse Rechnung getragen werden. Unbestritten seien Kommunen zunehmend auf ehrenamtliche Mithilfe angewiesen. Bad Vilbel habe auf diesem Gebiet bereits Vorbildcharakter. Um jedoch die notwendige Bandbreite angebotener Hilfen zu verbessern, müssten das bestehende Leistungsangebot bewertet und die Tendenz der nächsten Jahre ermittelt werden. „Warum die Fortschreibung erst nach 24 Jahren?“, fragte Annette Hielscher für die SPD und regte an, künftig mindestens alle zehn Jahre eine Aktualisierung vorzunehmen.
Neue Formen des Zusammenlebens im Alter seien geprägt von gegenseitiger Unterstützung, aber auch von Freiraum, erklärte Stockbauer zum zweiten Antrag. Dazu gebe es Modelle von Wohn- und Hausgemeinschaften bis zu generationsübergreifenden Wohnanlagen. Die SPD wollte Kriterien festlegen, nach denen die Auswahl städtischer Gebäude und Grundstücke getroffen werden soll. Solche Einschränkungen lehnten CDU und FDP ab. (bep)