Mit der neuen Frankfurter Straßenbahnlinie 18, so befürchten viele Bad Vilbeler, könne ihre direkte Buslinie 30 gekappt werden. Doch die zuständige Verkehrsgesellschaft Traffiq gibt jetzt Entwarnung – zumindest weitgehend.
Bad Vilbel. Mit skeptischem Blick verfolgt der Heilsberger Wulfhardt Bäumlein den Baufortschritt an der Friedberger Warte in Frankfurt. Dort laufen bereits Testfahrten für die neue Straßenbahnlinie 18. Er und viele andere Busnutzer befürchten, dass mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember Schluss sein könnte mit der bequemen Direktverbindung von Bad Vilbel zur Frankfurter Konstablerwache und nach Sachsenhausen. Einen Parallelbetrieb werde es nicht geben, dachte er. Und wünscht sich, dass wenigstens in einem ausgedünnten Takt Verbindungen in die Stadt angeboten werden. Gerade für ältere Menschen, Passagiere mit viel Gepäck oder Kinderwagen sei das wichtig. Doch die Nahverkehrsgesellschaft Traffiq zerstreut die Befürchtungen. Die Straßenbahnlinie 18 schaffe künftig mehr Kapazität und Komfort. Dennoch werde auch die Buslinie 30 weiter parallel zur Straßenbahnlinie 18 in die Stadt fahren – „zu Zeiten, wo viele Fahrgäste unterwegs sind“, erläutert Traffiq-Pressesprecher Klaus Linek. Die Zeiten würden „großzügig ausgelegt“. „Die überwiegende Zahl der Fahrgäste merkt gar nichts“, erwartet Linek. Auch künftig fährt der 30er Bus wie bisher vom Vilbeler Nordbahnhof Richtung Konstablerwache und Hainerweg – und zwar montags bis freitags von 6.10 bis 8.50 Uhr und von 12.10 bis 19.50 Uhr. Samstags gibt es das Angebot von 9.50 bis 19.40 Uhr.
In den übrigen Zeiten endet der 30er an der Friedberger Warte. Allerdings können die Passagiere am selben Bahnsteig in die Straßenbahn umsteigen – und sie müssten nur bis zu vier Minuten warten, kündigt der Traffiq-Sprecher an. Auch die Taktdichte soll sich nicht verändern. Werktags fährt der 30er bis 8.30 Uhr und von 15 bis 19 Uhr alle zehn Minuten, dazwischen alle 20 und ab 19 Uhr alle 40 Minuten Richtung Frankfurt.
Kritik an Info-Politik
Diese Informationen beruhigen den Pendler Bäumlein: „Das einzige, was ich noch zu monieren habe, ist, dass die Fahrgäste nicht früher informiert wurden.“ Denn bis zum 11. Dezember „ist nicht mehr so viel Zeit.“
Die Stadt Frankfurt und die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) investieren in die 3,5 Kilometer lange Neubaustrecke rund 50 Millionen Euro, von denen das Land Hessen rund 20 Millionen fördert. Die zukünftige Linie 18 wird an der Kreuzung Friedberger Landstraße / Glauburgstraße / Rohrbachstraße von der heutigen Linie 12 abzweigen, der Friedberger Landstraße nach Norden folgen, die Friedberger Warte an deren Westseite umfahren und vor der Autobahn A 661 nach links Richtung Neubaugebiet Frankfurter Bogen abbiegen.