„Ich sehe täglich die Not der vielen armen Menschen, da kann ich nicht wegsehen. Viele Menschen freuen sich darauf, einmal im Jahr Geschenke zu bekommen“, sagt Gerhard Stengel. Bei den Beschenkten handelt es sich um Waisenheimkinder, Kinder in Sozial- und Kinderheimen, vom Sozialamt betreute Kinder, behinderte Kinder, arme Senioren in Heimen, Obdachlose, Kranke, Roma- und Großfamilien.
Bad Vilbel. Gerhard Stengel und seine vielen Helfer von der Feuerwehr und dem städtischen Betriebshof bereiten armen Menschen immer wieder eine Freude. Viele reden vom Helfen, Stengel packt an. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern auch unterm Jahr – seit 19 Jahren. Im Moment ist der Gronauer wieder einmal im ungarisch-rumänischen Grenzgebiet unterwegs. Dort verteilt der frühere Bad Vilbeler Stadtbrandinspektor (1979 bis 1999) gemeinsam mit seinen Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Vilbel und dem Christopherusverein wertvolle Hilfsgüter. Seit Januar 2011 hat Stengel elf Hilfstransporte organisiert.
Verschickt wurden Süßigkeiten, elektrisch gesteuerte Pflegebetten, Geräte für Behinderte, Möbel, gut erhaltene Bekleidung, Fahrräder, Kühlschränke, Kinderspielsachen, Schulmöbel, Schulwandtafeln, Kindergartenmöbel, Fernsehgeräte, Vitaminprodukt-Spenden vom Lions Club Königstein. Aber auch Atemschutzgeräte für Feuerwehren, Feuerwehreinsatzbekleidung, zwei Feuerwehreinsatzfahrzeuge, medizinisch-technische Geräte und Rollstühle.
Allein drei große Lastzüge gingen mit 17 Tonnen Lebensmitteln der Firma Maggi und Naschwerk aus Schokolade im Wert von 40300 Euro von Ferrero nach Südosteuropa. Stada spendete Medikamente im Wert von 37200 Euro.
Stengel verteilt die Waren mit Feuerwehrkameraden aus Ungarn und Rumänien direkt an die Bedürftigen sowie an Organisationen in Rumänien, Moldawien, Nordserbien, Südost- und Südwestungarn. Zwischen Bad Vilbel und Gyula liegen 1240 Kilometer. Die Güter werden in zwei großen Lagerhallen der Stadt Gyula zwischengelagert.
„Wir Westeuropäer halten es nicht für möglich, dass 70 Kilometer südöstlich vom Urlauberparadies Plattensee heute mehr denn je bittere Armut herrscht“, berichtet Stengel.
Ungarn ist seit 1. Mai 2004 EU-Mitglied. Das Land gehörte damals zu den zuversichtlichsten Staaten bei der EU-Osterweiterung. „Heute ist Ungarn wirtschaftlich und sozial weit hinter den Erwartungen, aber auch hinter Staaten wie Polen, Slowakei und Slowenien, zurückgeblieben. Im Jahr 2007 registrierte das Land die niedrigste Wachstumsrate und die höchste Inflation innerhalb der EU.“
Stengel dankt seinen vielen Helfern für ihre tatkräftige Unterstützung. „Ohne sie könnten wir den Menschen in Mittelosteuropa nicht so umfangreich helfen.“ Um die 1500 Euro offenen Kosten für den elften und letzten Hilfstransport in diesem Jahr decken zu können, bittet Stengel Bürger und Firmen um finanzielle Unterstützung zur Begleichung der Transportkosten.
Spenden können auf das Konto der Sparkasse Oberhessen BLZ 518 500 79, Konto-Nr. 10 400 78 30 unter dem Stichwort „Hilfstransporte Mittelosteuropa“ oder „Osteuropahilfe“ eingezahlt werden