Karben. Bei der Jahreshauptversammlung des Deutsch-Ausländischen Freundschaftskreises (DAF) fanden Wahlen zum Vorstand statt. Jochen Schmitt und Gerhild Brüning wurden als erste und zweite Vorsitzende wiedergewählt. Florian Weber ist zum Kassierer und Elke Wojnar, Ilknur Ata, Mehmet Akcar sowie Marlene Vieira-Kraus zu Beisitzern gewählt worden.
Lehrer ohne Referendariat
Der seit 1984 bestehende Verein mit derzeit 93 Mitgliedern setzt sich auf vielfältige Weise für „ein gleichberechtigtes und verständnisvolles Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher Nationalitäten in Karben ein“.
So werden derzeit in einem vom DAF initiierten Projekt in Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität in Frankfurt Erzieherinnen geschult, sprachliche Defizite bei „deutschen und Migranten-Kindern“ zu erkennen und die Fähigkeit, sich auszudrücken, zu fördern. Im nächsten Jahr möchte der DAF Migranten über die von der Bundesregierung beschlossene Neuregelung von ausländischen Abschlüssen informieren. So hätten Migranten hierzulande bislang oftmals schlechter bezahlte Berufe in Kauf nehmen müssen, weil die in ihren Herkunftsländern erzielten Ausbildungsabschlüsse nicht anerkannt wurden, so Jochen Schmitt.
Bei einer in Karben lebenden Türkin werde die Ausbildung zur Lehrerin hier nicht anerkannt, „weil es in der Türkei kein Referendariat in der Lehrerausbildung gibt“, sagt Schmitt. Zur geplanten Neuregelung möchte der DAF in der Beratungsstelle informieren. Die Sprechzeiten – Montag von 10 bis 12 Uhr und Dienstag von 14.30 bis 16.30 Uhr – in der Berliner Straße 12, Burg-Gräfenrode, werden von Ulla Becker durchgeführt. Für die Beratungsstelle sucht der Verein neue Räume in zentralerer Lage. „Wir könnten uns vorstellen, ein Büro mit Dritten zu teilen“, sagt Schmitt.
Zudem möchte der DAF über Altersarmut informieren, von der auch Migranten betroffen seien, so Schmitt. Hierzu wolle der DAF etwa in Zusammenarbeit mit dem Moschee-Verein im kommenden Jahr eine Informationsveranstaltung durchführen. Schmitt dankt ausscheidenden Mitgliedern. (kre)