Karben. Zwei große Räume im Erdgeschoss der Selzerbachschule sind die Heimat der dortigen Schülerbetreuung. Dennoch geht’s hier eng zu. Und im kommenden Jahr dürfte es noch schlimmer werden: Ab August 2012 wird die Zahl der Plätze in der Betreuung gar nicht mehr ausreichen. Das zeigen die Prognosen aus dem Rathaus.
„Die Selzerbachschule ist an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt“, berichtet Bürgermeister Guido Rahn. Die benachbarten Kindergärten brauchen ebenfalls jegliche Fläche selbst – unter anderem, weil dort die Betreuung von Kleinkindern ausgebaut wird.
„Um allen Eltern die benötigten Betreuungsplätze zu ermöglichen, wird daher derzeit geplant, eine zusätzliche Schülerbetreuungsgruppe im Alten Lehrerhaus in Rendel einzurichten“, kündigt Rahn an. 15 bis 20 Kinder sollen dort unterkommen. Betreiber soll nach dem Wunsch der Stadt der Arbeiter-Samariterbund (ASB) sein.
Der Fotoclub wie auch die Chorgemeinschaft Rendel nutzen das Lehrerhaus bisher und auch weiterhin. Von ihnen sei „dankenswerter Weise eine große Zustimmung“ gekommen. Ja, in Teilbereichen wollten diese sogar mit der Betreuung kooperieren. Ohnehin sei das städtische Gebäude derzeit nur innerhalb von vier bis fünf Stunden pro Woche genutzt. Allerdings ist Grünen-Stadtverordneter Achim Wolter vorsichtig: Denn wenn die Rendeler Schüler mittags nach dem Unterricht Klein-Karben mit dem Bus nach Rendel zur Betreuung fahren würden, müssten sie dann womöglich zu Nachmittagsangeboten der Schule wieder dorthin zurückfahren? „Das wird natürlich sinnvoll organisiert“, kündigt Rahn an. Damit Schüler nicht unnötig oft hin- und herfahren müssten, sollten die Angebote der Betreuung mit denen der Schule abgesprochen werden. Auch würden die Eltern noch über die Planungen unterrichtet. Auch ein Nutzen der Rendeler Kita alternativ zum Lehrerhaus sei nicht sinnvoll, erklärt der Bürgermeister auf eine Rückfrage der SPD. „Hierzu sind die räumlichen Kapazitäten nicht vorhanden.“
Und weiter fragt die SPD: Was soll das alles kosten und was hat es bereits gekostet? Den Umbau des Hauses müsse natürlich die Stadt als Eigentümerin bezahlen, erläutert Guido Rahn. Wie teuer es wird, hänge noch davon ab, wie viel umgebaut werden müsse. (den)