Karben. Wenn Karbens Parlament am 7. Oktober zusammentritt, soll es – mal wieder – ein Signal setzen in Sachen Nordumgehung Groß-Karben. Geht es nach der Koalition aus CDU, FW und FDP, fordern die Stadtverordneten dann das Land auf, die Straße sofort zu bauen. „Die CDU will sich mit dem Stillstand nicht zufrieden geben“, erklärt Fraktionschef Mario Beck. Die Bürgerinitiative „Nordumgehung jetzt!“ fordert den Sofortvollzug seit längerem. Diese Forderung, findet Beck, sei die logische Konsequenz aus der Weigerung der Gegner der Nordumgehung, überhaupt Gespräche mit Bürgermeister Guido Rahn (CDU) über erweiterten Lärmschutz aufzunehmen.
Nach Wochen der Stille sind nun die Gespräche zwischen den Gegnern aus der Bürgerinitiative „Rettet die Nidda-Aue“ und Bürgermeister Rahn wieder in Gang gekommen. Rahn bestätigte ein bereits geführtes Gespräch.
Vorausgegangen war ein Wechsel an der Spitze der BI: Deren langjähriger Sprecher Axel Kreutz war zuvor von seinem Amt zurückgetreten – nur einige Tage nach einer Demonstration von Umgehungs-Befürwortern mit einer Kundgebung direkt vor seinem Haus. Nun spricht Lüdger Grünewald für die BI, berichtet diese auf ihre Internetseite.
„Der Vertreter hat als erstes klargestellt, dass die BI nicht gegen, sondern für die Straße sei“, berichtet Rahn. Vielmehr fordere die BI „Veränderungen“, etwa ein Tieferlegen der Trasse, um zu verhindern, dass Lärmschutzwälle hoch in die Landschaft ragen. Auch habe der BI-Vertreter erklärt, dass der Widerstand ausgeblieben wäre, falls die Straße „50 oder 100 Meter weiter weg“ vom Ortsrand geplant worden wäre.
Die Inhalte ihrer Gespräche wollten BI und Rathaus zunächst nicht in die Öffentlichkeit tragen, erklärt Rahn. Damit wollen beide wohl verhindern, dass erneut einzelne BI-Mitglieder angefeindet werden – wie bei der Demo. „Das ist etwas grenzwertig gelaufen“, räumt Rahn ein.
Nun wolle die BI dem Rathaus konkret erläutern, welche Veränderungen sie als nötig erachtet. (den)