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5. Geburtstag der „Löwenburg“

Bad Vilbel. Fotos von der Schlüsselübergabe zeigen es: Nicht alle waren damals so glücklich wie Bürgermeister Thomas Stöhr und Ortsvorsteher Karl Peter Schäfer (beide CDU). Stolz verwiesen diese beiden darauf, dass mit der Außenstelle der Stadtschule und dem Kindergarten unter einem Dach nicht nur der Bildungsplan der Landesregierung umgesetzt, sondern nach 42-jähriger Unterbrechung auch die fast 500-jährige Schultradition in Gronau fortgesetzt werden könne.

Doch Stadtschulleiterin Kirsten Schenk-Lalk war in diesem Moment in Gedanken wohl eher bei der Organisation des Schulbetriebs an zwei Standorten, und Kindergartenleiterin Alice Löw trauerte dem alten, vertrauten Kindergarten nach, in dem sie 32 Jahre lang gearbeitet hatte. Das neue Gebäude habe noch „sehr steril“ gewirkt, „der Garten war leer“, gesteht sie. Doch das hat sich geändert. „Ich fühl mich richtig wohl hier“, sagt Löw.

Die Zusammenarbeit läuft wie geschmiert

Das gilt wohl für alle, die sich täglich im Kinderzentrum sehen. Die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Schule sei sehr gut, so Löw. Die Kinder profitierten von dem nahtlosen Übergang. Kindergarten- und Schulkinder seien häufiger in der Bücherei oder beim Turnen zusammen oder sie besuchten sich zum Frühstück. Außerdem gebe es gemeinsame Projekte.

Für das Kindergartenteam sei es außerdem schön, den Weg der Kinder in der Schule noch weiter verfolgen zu können. „Sie rufen Hallo übern Zaun, und ein Mädchen erzählte mir erst kürzlich strahlend, dass es jetzt Süßigkeiten essen und Kaugummi kauen darf“, so Löw. Im Kindergarten ist nämlich seit einem Projekt über gesunde Ernährung vor zwei Jahren der Vormittag komplett zuckerfrei.

Ein weiterer Vorteil des Kinderzentrums sei das größere Raumangebot. So konnten neben dem Frühstücks-Bistro eine Werkstatt und ein Computerraum eingerichtet werden. Die Räume zusammen mit dem naturnah gestalteten Außengelände und dem Garten seien wertvoll für das teiloffene Konzept, das auch schon im alten Kindergarten umgesetzt wurde. Jeden Vormittag können die Kinder zu gemeinsamen Aktivitäten zwischen den Gruppen wechseln. Mit dem Einzug in die neuen Räume erhielt der Kindergarten zu seinen drei altersübergreifenden Gruppen von drei bis sechs Jahren eine vierte, in die fünf Kinder ab zwei Jahren aufgenommen wurden.

Krabbelgruppe fürEin- bis Dreijährige

Diese Gruppe wurde vor einem Jahr in eine Krabbelgruppe für Ein- bis Dreijährige umgewandelt. Derzeit wird eine zweite Krabbelgruppe aufgebaut. Die Räume sind fertig, allerdings werden noch zwei Erzieher gesucht. Doch bis zum Jahreswechsel ist davon aus zu gehen, dass neben der Leitung 13 Erzieherinnen für 75 Kinder in drei Kindergarten- und 20 Kinder in zwei Krabbelgruppen da sind. Weiterbildung ist laut Löw ein wichtiges Thema im Team. Derzeit werden Mediationskenntnisse mit Günther Biwer aufgefrischt und neuen Mitarbeitern vermittelt