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„Ja“ zu Bad Vilbel

Ein Jahr schon ist die Bausparkasse Wüstenrot, der Stuttgarter Vorsorge-Spezialist Wüstenrot & Württembergische (W&W) an ihrem von der Commerzbank übernommenen Standort in Dortelweil präsent. Und das mit Erfolg: Um 50 Prozent sei das Geschäft seither gewachsen. Die Stuttgarter Vorstände bekannten sich deshalb guter Dinge zu dem neuen Standort.

Bad Vilbel. „Dieses Jahr entwickelt sich erfreulich, es gibt ein Rekordjahr in der Branche“, freut sich beim einjährigen Jubiläum seit dem Einstieg in Bad Vilbel Wüstenrot-Vertriebsvorstand Bernd Hertweck bei einer kleinen Feier. Um zehn Prozent sei der Umsatz im Durchschnitt gestiegen. Bei Wüstenrot seien es 50 Prozent gewesen – davon die Hälfte aus eigener Anstrengung und die andere durch den Zukauf, die Fusion mit den Bauspar-Töchtern von Commerzbank, Allianz und Oldenburgischer Landesbank. Den größten Schub brachten aber nicht Häuslebauer, sondern Eigentümer, die ihre Immobilien energetisch sanieren wollen. Derzeit betreut die Wüstenrot & Württembergische 780 000 Verträge von 650 000 Kunden. Dahinter steckt die enorme Bausparsumme von 26 Milliarden Euro. Im Schnitt laufen die Verträge auf 30 000 Euro, so Hertweck. Jährlich werden 140 000 bis 150 000 Verträge ausgezahlt, das sei auch ein deutlicher Investitionsimpuls fürs Handwerk, betont der Finanzvorstand.

Das Gros vom Umsatzplus ging von Bad Vilbel aus. Dort siedelte sich 1998 die Dresdner Bauspar AG an – es gab damals 200 Standort-Offerten. 2002 gab es den ersten Farbenwechsel: Aus grün wurde grün-blau mit der Fusion zur Allianz Dresdner Bauspar AG (ADB). Aus dieser Zeit stammen auch die Maskottchen der Bausparkasse, niedliche Mini-Elefanten namens Hannibal in grün und blau. Später habe man gerade noch verhindern können, dass sie gelb wurden, sagt Finanzvorstand Jürgen Steffan mit Blick auf die Übernahme des Unternehmens durch die Commerzbank im Januar 2009. Inzwischen sind die Plüschtiere zartrot geworden, nachdem die Wüstenrot & Württembergische die Bausparkasse im April 2010 kaufte. Die Commerzbank musste ihre Beteiligung wegen zuvor erhaltener Staatssubventionen abgeben. Eine wechselvolle Geschichte, die etliche Wolken über der wohlklingenden Adresse Am Sonnenplatz aufziehen ließ. Doch davon ist heute keine Rede mehr. Wüstenrot spreche „ein klares Bekenntnis zum Standort Bad Vilbel aus“, sagte Hertweck. Dort sind derzeit 280 Mitarbeiter vor allem mit der Verwaltung bestehender und der Akquise neuer Verträge beschäftigt. „Aber auch außerhalb des Geschäfts wollen wir vor Ort Flagge zeigen“, sagte Hertweck

Das freut Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU), der „gut gelaunt hierhergekommen“ sei. „Es ist eine gute Nachricht für das Haus, die Stadt und die Region“, sagte der Rathauschef. Nicht nur, weil das Unternehmen am Ort floriert, sondern auch, weil es „gute Tradition ist, dass sich dieses Haus einbringt in der Stadt.“ So engagiert sich auch Wüstenrot als ADB-Nachfolger beim Verein für Sport und Kulturförderung.

In Dortelweil hat die Bausparkasse die Verwaltung der Verträge und eine von bundesweit drei Regionaldirektionen untergebracht. Hier werden auch Veranstaltungen und Seminare durchgeführt. Auch die IT-Techniker sind noch da, sollen aber 2013 nach Ludwigsburg umziehen. Am 15. und 16. September wird mit einem „Tag der offenen Tür“ Am Sonnenplatz ein Service-Center eröffnet. Seite 7