Bad Vilbel. Wenn der Bau des Riederwaldtunnels beginnt, hat das sichtbare Folgen für Massenheim. Der Erdaushub soll zwischen B 3 und der Nidda auf Massenheimer Gemarkung deponiert werden. Darauf wies SPD-Ortsbeirat Klaus Arabin hin. Es handelt sich um eine Fläche von 1350 Quadratmetern, die dafür vom Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) Frankfurt gekauft wurde. Arabin machte sich Sorgen wegen des drohenden Lkw-Verkehrs und der Belastung der Bürger. Es könne sein, dass eigens eine Behelfsabfahrt auf der B 3 eingerichtet werden muss. „Aber der Schwerverkehr muss sich auch wieder Richtung Frankfurt einfädeln . . .“
Für eine heftige Kontroverse sorgte der Antrag der Grünen, Photovoltaikanlagen auf öffentliche Gebäude zu setzen, um damit kurzfristig Mittel aus dem EU-Topf für Energieeffizienz und erneuerbare Energien nutzen zu können: auf den Dächern des Feuerwehrgerätehauses, der Kita Gartenstraße 3 und der Trauerhalle. Bauamtsleiter Erik Schächer wies die Idee zurück, Solarstrom für die Trauerhalle zu verwenden. Die werde nur selten genutzt, eine energetische Sanierung sei nicht sinnvoll. Ansonsten sei es Politik des Magistrats, derzeit keine Photovoltaik zu nutzen, weil diese „hochgradig unwirtschaftlich“ sei „für den, der die Energie bezahlen muss“, so Schächer. Ulrich Rabl (Grüne) entgegnete, die Photovoltaik habe derzeit nur einen Anteil von zwei Prozent an der Stromerzeugung, das Argument von der Teuerung sei „eine ideologische Sache“. Auch seien die enormen, vom Steuerzahler zu tragenden Kosten für die Atomenergie zu berücksichtigen.
Schächer betonte jedoch, die Photovoltaik könne „in einigen wenigen Jahren“ schon eine attraktive Sache werden, wenn die Preise weiter sinken. Deshalb werde man beim Bau neuer Gebäude entsprechende Dachflächen dafür vorsehen. Der Grünen-Antrag wurde schließlich mit vier Stimmen und vier Enthaltungen angenommen.
Für Diskussionen sorgte das alte Thema Flutwasser von den Äckern oberhalb der Straßen Taunusblick und Erlenring. Die CDU verlangt Maßnahmen, um das herabfließende Wasser auf den Äckern zu stoppen. Gespräche mit den Eigentümern seien bislang gescheitert, räumte Schächer ein. Nun gebe es aber neue Eigentümer.
Während CDU-Ortsbeirat Jochen Schulz erneut einen Runden Tisch mit Magistrat, Anwohnern und Pächtern wünschte, forderte Rabl gar eine Enteignung, um einen schützenden Landstreifen zu schaffen. Ortsvorsteher Bernd Hielscher (SPD) wies darauf hin, dass die Eigentümer keinem Verkauf zustimmen würden – weil sie erwarten, dass ihr Grundstück noch zu Bauland wird. Am Ende gab es ein einstimmiges Votum, dass mit den Eigentümern verhandelt werden soll. (dd)