Bad Vilbel. Der letzte Tag der sogenannten Bauernhofwerkstatt beginnt für die 13 bis 16 Jahre alten Teilnehmer wie die vorherigen – mit einem gemeinsamen, stärkenden Frühstück.
Die sechsköpfige Gruppe sitzt gemütlich bei Brötchen und Tee am Tisch und unterhält sich eifrig, die Stimmung ist sichtlich entspannt. Schon jetzt beantwortet Margarethe Hinterlang, die die Gruppe betreut, zahlreiche Fragen der Jugendlichen.
Der aus Berlin stammende Luis, ein 13-Jähriger, erzählt schließlich begeistert, dass es ihm der Biobauernhof besonders angetan hat: „Ich komme aus der Großstadt, ich kenne das Land überhaupt nicht.“ Freudig erzählt er von seinem persönlichen Highlight: „Besonders toll war das Hühnermobil – da durften wir die Hühner füttern und Eier einsammeln. Sie haben alle einen eigenen Charakter und laufen einem sogar hinterher.“
Los geht es an diesem Morgen jedoch im Kuhstall: Die kleinen Kälber dürfen gestriegelt und gestreichelt werden.
Schnell hat sich die anfängliche Schüchternheit beiderseits gelegt, und es wird eifrig durch den Stall getobt, bis Betreuerin Margarethe Hinterlang mit einer ganz besonderen Aufgabe für die Teilnehmer aufwartet: Sie dürfen sich mögliche Namen für die jungen Kälber ausdenken.
Die Bedingung: Sie müssen mit „Ha“ beginnen, wie der Name der Mutterkuh. Nach kurzer Bedenkzeit einigen sich die stolzen Jugendlichen auf „Happy“ und „Hanoa“.
Der Hintergrund der Bauernhofwerkstatt sei, junge Menschen für die Landwirtschaft zu interessieren, so Margarethe Hinterlang. „Ich möchte die Kinder und Jugendlichen mit der Natur und deren landwirtschaftlichen Nutzung vertraut machen.“ Besonders wichtig sei es, sagt Hinterlang, dass sich der Nachwuchs mit den moralischen Aspekten der Nutztierhaltung auseinandersetze.
„Ich finde es toll, den Kindern etwas vermitteln zu können – mir hat die Bauernhofwerkstatt auch dieses Jahr wieder unheimlich gut gefallen“, resümiert Hinterlang zufrieden.