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Im Notfall sind die Retter zur Stelle-Open-Air-Kino, Burgfestspiele, Vilbeler Markt: Rot-Kreuz-Mitarbeiter helfen Verletzten und Kranken

Bad Vilbel. „Der Sommer stellt uns jedes Jahr vor besondere Herausforderungen“, sagt Silke Zuschlag, Bereitschaftsleiterin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Bad Vilbel. Der absolute „Stresstest“ wird am Donnerstag wieder zu bestehen sein: Neben dem Sicherheitsdienst im Kino werden zwei Leute für die Burgfestspiele gestellt und außerdem findet – wie jeden ersten Donnerstag im Monat – der Blutspendetermin im DRK-Haus statt, wo acht Leute der Bereitschaft im Einsatz sind. „Aber wir packen das“, versichert Zuschlag. Obwohl gerade erst der Einsatz beim Iron Man angestanden hat und der Bad Vilbeler Markt schon in greifbare Nähe rückt.

Der Dienst im Open-Air-Kino sei vergleichsweise angenehm. Freies Gelände an der frischen Luft, überwiegend junge Leute, keine Alkoholexzesse. Die häufigsten Wehwehchen seien Wespenstiche. Doch auch die sollten nicht unterschätzt werden, wenn – wie erst am Wochenende geschehen – das Auge oder der Hals betroffen sind und allergische Reaktionen auftreten.

Kaum hatte die Bereitschaftsleiterin die Kino-Einsätze bescheiden heruntergespielt, wurde sie mit ihrem Kollegen Michael Köhler zu einem Notfall in das benachbarte Restaurant am Niddasportfeld gerufen. Eine Frau mit Atemnot wurde erstversorgt, bis der Krankenwagen eintraf.

Dass sich beide DRKler um die Frau kümmern konnten, ohne die Kinobesucher allein zu lassen, ist dem Umstand zu verdanken, dass auch Ärzte des Netzwerk Körper beim Open-Air-Kino freiwillig Dienst leisten. Generell müssen zwei medizinisch ausgebildete Helfer bei den Veranstaltungen anwesend sein. Dennoch ist das DRK neben dem Arzt weiterhin mit zwei Leuten vertreten. Denn erstens seien für einige Hilfeleistungen zwei Personen von großem Vorteil und zweitens biete die gute personelle Ausstattung beim Kino eine gute Gelegenheit, Mitglieder des Jugendrotkreuzes an den praktischen Dienst heran zu führen.

Die Bereitschaftspauschale von 7,50 Euro pro Stunde wird natürlich nur für eine Person bezahlt. „Das Geld fließt komplett in die DRK-Arbeit“, versichert Zuschlag. Derzeit stehe bis November die Anschaffung der neuen Dienstbekleidung in Orange und Grau zur Finanzierung an. Dass sie für sich keinen materiellen Ausgleich hat, macht der Bereitschaftsleiterin und ihren Leuten nichts aus. „Wir können tolle Filme gucken und beim Bingo mitspielen“, freut sie sich. Ingo vom „Thai-Garden“ versorgt die Rotkreuzler mit leckerem Essen zum halben Preis. Außerdem wirbt das DRK mit insgesamt 28 Gutscheinen im Wert von je 15 Euro fürs Einkaufen im DRK-Kleiderladen.