Bad Vilbel. Mit dem Schrecken davongekommen sind die Nachbarn eines Abbruchhauses im Hollerweg auf dem Niederberg. Bei Abbrucharbeiten stieß vorige Woche ein Bagger auf eine Gasleitung und beschädigte diese. Das Abbruchunternehmen habe mit dem Abriss begonnen, ohne vorher den Stadtwerken mitzuteilen, dass die Anschlüsse für Gas, Strom und Wasser deaktiviert werden müssen, erläuterte deren technischer Leiter Klaus Rotter. Dies sei „ein gefährlicher Leichtsinn“.
Zum Glück sei das Dach vom Kellergeschoss schon entfernt worden, bevor die Gasleitung beschädigt wurde. So habe sich das Gasgemisch nicht sammeln können – mit der Gefahr einer Verpuffung. Das Gas fiel durch einen beigemischten Duftstoff auf, das Tetrahydrothiophen. Es verbreitet einen auffallend unangenehmen stechenden Geruch. Der Notdienst der Stadtwerke hat die Leitungen sogleich abgehängt. Um Gefahren abzuwenden, wurden kurzfristig die Stromleitungen zu den angrenzenden Häusern unterbrochen.
Rotter ist über das Vorgehen auch deswegen verärgert, weil die Stadtwerke der Baufirma bereits seit längerem ein Angebot für das geplante Abhängen der Leitungen geschickt hätte. Erst am Tag zuvor sei der Bauleiter noch bei den Stadtwerken gewesen. Dennoch rollten am nächsten Morgen die Bagger. Das werde Folgen haben, kündigt der Technische Leiter an. Die Baufirma werde den Einsatz der Stadtwerke und auch der Feuerwehr bezahlen müssen. Die Feuerwehr war von 8.48 bis elf Uhr im Einsatz, teilte Stadtbrandinspektor Matthias Meffert mit. Sie konnte sich jedoch auf die Sicherung des Unfallortes beschränken. (dd)