Karben. Die Beteiligung an der Stromerzeugung mit Biogas haben die Stadtverordneten auf ihrer Sitzung am Freitag mit den Stimmen aller Abgeordneten beschlossen. Damit kann die Karbener Biogas GmbH zum 1. Juli an den Start gehen und der Bau im August beginnen. Selten waren die Stadtverordneten so einmütig wie bei der Abstimmung über die Investition in die Anlage. „Wir wollen die regionale Energieerzeugung fördern und damit Geld verdienen“, erklärte Stadtrat Michael Ottens (FW), der die Magistratsvorlage vorlegte und um Zustimmung für eine nicht unerhebliche Investition warb.
Immerhin 600 000 Euro müssen neu in den Haushaltsplan eingestellt werden, um die Beteiligung durch die Stadtwerke Karben zu finanzieren. Auf zehn Millionen Euro schätzt Ottens die Baukosten für die Biogasanlage. Etwa zwei Millionen werden als Eigenkapital eingebracht, gemeinsam von den Stadtwerken Karben, Stadtwerken Kassel, Substrat liefernden Landwirten und Projektenwickler Abicon. Der Anteil der Stadtwerke Karben beläuft sich auf 619 500 Euro, das sind 30 Prozent vom Grundkapital.
„Wir kommen um die Energiewende nicht herum“, erklärte Stadtverordneter Mario Schäfer (Grüne) und erklärte die Zustimmung zum Projekt. Wichtige Bedingungen wie etwa der Vorrang von Mist als Substrat und die Begrenzung der Flächen, auf denen die Landwirte „Energiepflanzen“ anbauen dürfen, seien erfüllt.
„Das viel größere Potential in der Zukunft hat aber die Gaserzeugung aus Windkraft“, erklärte Schäfer, das sei aber noch Zukunftsmusik. Wichtig sei, dass das Geschäftsfeld Erneuerbare Energien der Stadtwerke Karben konzeptionell und mit klaren Entwicklungszielen betrachtet werde. Für die Finanzierung seien neue Konzepte gefragt. Noch einmal ginge es nicht, dass wichtige Informationen über die Art der Beteiligung und die Höhe der Investition erst so kurz vor dem Abstimmungstag zu erhalten gewesen seien. „Das stellen wir uns in Zukunft anders vor“, so Schäfer. (ado)