Bad Vilbel. Der Erlenbach ist eigentlich ein idyllisches Gewässer – ruhig fließt der 30 Kilometer lange Bach vom Taunus runter und mündet unterhalb des Berufsförderungswerkes, in Bad Vilbel in die Nidda und fließt nach Frankfurt.
Im Erlenbach ist der aggressive EHEC-Erreger O 104:H4 nachgewiesen worden. Das hessische Umweltministerium teilte mit, eine Verbindung des Baches zur Trinkwasserversorgung gebe es nicht. Es bestehe daher auch keine Gefahr einer Kontamination des Trinkwassers.
Im Stadtteil Nieder-Erlenbach kommt das Flüsschen bis auf 150 Meter Nähe an den Ökohof Riedhof heran. Der Hof war am Donnerstag vergangener Woche vom hessischen Umweltministerium geschlossen worden – man hatte EHEC auf dem dort angebauten Salat nachgewiesen. Doch dabei handelte es sich um die harmlosere Variante. Vermutlich kam der Erreger über das Wasser aus dem Hofbrunnen auf das Gemüse des Bauern. Nach dem Fund dieses EHEC-Erregers hatte das Hessische Umweltministerium verstärkte Kontrollen durchgeführt – auch in dem Bach. Die Landesbehörden warnen jetzt alle Kleingärtner vor dem Verzehr von Salat und Gemüse, wenn sie ihre Gärten mit Wasser aus dem Erlenbach bewässert haben. Den beiden an den Erlenbach angrenzenden Höfen ist das Wässern mit Erlenbachwasser untersagt worden. Dieses Verbot bezieht sich vor allem auf Kartoffeln, Zuckerrüben und Stärkekartoffeln, die derzeit nicht erntereif sind.
„In dem Bach waren auch bei früheren Proben in den vergangenen Jahren hin und wieder Keime gefunden worden, unter anderem EHEC-Erreger. Bei einem Oberflächengewässer sei dies nach Aussage der Landesregierung nicht ungewöhnlich.Mit Hochdruck suchen die Experten nach dem Ursprung für die Kontamination des Wassers. Da die Probenahme in der Nähe einer Kläranlage erfolgte, ist nicht auszuschließen, dass der Keim aus der Kläranlage Ober Erlenbach in den Erlenbach gelangt ist. Der gefährliche EHEC-Keim hat schon mehrere Todesopfer gefordert. (dpa/sam)