Veröffentlicht am

Platz schaffen für Wachstum – Wirtschaftsstadtrat Otmar Stein (CDU) treibt den Ausbau von Gewerbegebieten voran

Karben. Bedienelemente für Klimaanlagen für Fahrzeuge werden hier gebaut und Technik für Elektroautos entwickelt. Hochtechnologie ist Alltagsgeschäft im Karbener Werk von Continental Automotive. Der Wind weht einen leicht süßlichen Geruch herüber. Blöken von Schafen ist leise zu hören.

Mitten in Karbens Industriegebiet steht ein Schafstall. Schon bevor das 70 Hektar große Areal ab 1974 erschlossen wurde, hatte Schäfer Volker Weyland hier sein Domizil. Längst platzt das Gewerbegebiet aus allen Nähten. Mittendrin steht weiter der Schafstall. „Das ist nicht nur hässlich“, sagt Wirtschaftsstadtrat Otmar Stein (CDU). „Das ist für die Anlieger im Sommer an der Grenze des Erträglichen.“

Ab kommendem Jahr aber werden die 10 000 Quadratmeter Fläche des Schafstalls dem Industriegebiet zugeschlagen. „Bis Ende des Jahres zieht Herr Weyland um“, kündigt Stein an. Etwas außerhalb will der Schäfer einen neuen Unterstand für seine 430 Tiere bauen, der Bauantrag ist gestellt. Weyland ist hochzufrieden, dass der Stadtrat den Umzug möglich macht. „Er hat das in nicht einmal zwei Jahren geschafft, was seine Vorgänger 20 Jahre lang nicht geschafft haben.“

Getrieben wird Stein auch von der Notwendigkeit, neue Gewerbeflächen anbieten zu müssen. Erste Unternehmen zogen schon aus der Stadt weg, weil Expansionsfläche fehlte. Kurzfristige Lösung braucht es daher. Stein aktiviert dafür brachliegende Flächen. So können drei bis vier Firmen künftig dort residieren, wo Schäfer Weyland Schafe hütet. Ein aufstrebendes Nachbarunternehmen habe sich bereits eine Teilfläche gesichert, um dort zu expandieren, freut sich Stein.

Platz für drei weitere Firmen entsteht im Gewerbegebiet Spitzacker an der B 3 in Okarben. Von einer Familie aus Frankfurt übernahm die Stadt 7500 Quadratmeter Fläche, 2200 davon sind noch frei. Stein: „Hier kann sofort losgelegt werden.“

Nach dem Regierungswechsel vor einem Jahr machte sich Stein daran, neue Gewerbegebiete baureif zu machen. Bis die Genehmigungsverfahren dafür durch sind, vergehen meist Jahre. 41 500 Quadratmeter hofft er am Spitzacker zu erschließen, indem dort das ungeordnete Gelände rund um die Gärtnereien neu zugeschnitten und erschlossen wird.

Und zwischen Kloppenheim und dem Berufsbildungswerk soll westlich der B 3 das nächste größere Gewerbegebiet entstehen: 14,4 Hektar, nach und nach erschlossen. Mittelständler sollen dort bauen – denn deren Mischung in Karben findet Stein ideal. Die Zahl der Arbeitsplätze bei ihnen wie auch die Höhe der Gewerbesteuer-Zahlungen schwankten nicht so sehr wie bei Großkonzernen. (den)