Karben. „Wer will fleißige Handwerker sehn’?“ Erzieherin Christa Wonke singt, und zwei Dutzend Kinder singen mit. Viele fremde Menschen stehen dort vor der Okarbener Kita und hören zu!
Gekommen sind sie, um mit einem ersten Spatenstich die Bauarbeiten für den Kindergarten-Anbau offiziell zu starten. 220 000 Euro nimmt die Stadt für das Vorhaben in die Hand, 90 000 bekommt sie an Fördermitteln vom Bund dazugeschossen. Der Anbau dient dem Ausbau der Kita zu einer vollwertigen Kleinkindkita.
Schon seit vergangenem Herbst werden zehn Kleinkinder im Alter bis zu drei Jahren im Obergeschoss betreut. Der Bedarf aber ist erheblich größer: 28 Anmeldungen habe sie jetzt noch vorliegen, berichtet Kita-Leiterin Helga Anna Sy. Die Zahl der Räume genügt zwar bisher auch schon fast. „Aber die Treppe nach oben ist nicht ideal.“ Für Eltern, Kinder und Erzieher ist die enge Wendeltreppe einfach zu unpraktisch. Deshalb wird im Anbau eine neue, große Treppe eingebaut. Ebenfalls ein Speiseaufzug, damit die Kleinkinder künftig in ihren eigenen Räumen essen können. Außerdem entsteht ein neuer Personalraum. Der alte im Obergeschoss wird der Kleinkindkita zugeschlagen. Der gesamte Kindergarten wird so von 530 auf 605 Quadratmeter Nutzfläche vergrößert.
Mit dem Ausbau erhalte Okarben als erster Stadtteil eine Vollversorgung bei der Kinderbetreuung, erläutert Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Angesichts der hohen Anmeldezahlen in Okarben sei es „wichtig, anderswo zu bauen“. Engpässe will er durch dezentrale Lösungen entschärfen: So sollen die neue Kita im Stadtzentrum – deren Rohbau bis Jahresende fertig sein soll – und „kurzfristig acht bis zehn“ neue Kleinkindplätze in der Kita Wirbelwind die Nachfrage in Klein-Karben befriedigen. Schon jetzt sendeten viele Eltern ihre Kleinkinder lieber in die jeweils wohnortnäheren Kleinkind-Kitas in Rendel und Groß-Karben.
Doch Leiterin Helga Anna Sy denkt zunächst einmal an ihre Kita. „ Zum 1. Oktober geht es los. Vielleicht auch schon ein bisschen früher.“ (den)