Bad Vilbel. Damit das Ufer möglichst bald von Bäumen beschattet wird, haben Kinder und Familien am Samstag viele Weidenstecklinge gesetzt. Durchgeführt haben die Aktion der Initiativkreis Ökologie und die Lernwerkstatt Bad Vilbel, unterstützt wird er von dem Bad Vilbeler Gewässerokologen Gottfried Lehr.
„Habt ihr auch eure Schildchen“, fragt Corinna Trapp von der Lernwerkstatt und schaut fragend auf Melina (8) und Eliki (5) Maliouries. Die beiden Mädchen nicken und halten die Weidenstecken hoch, an denen jeweils ein weißes Plastikband hängt: „Gepflanzt am 13. Mai 2011“ steht darauf und dann noch der Name der Mädchen.
Nur wenige Schritte sind es zum Ufer des Erlenbaches, der sich breit mäandernd unterhalb der Straße und des Spielplatzes An den Banggärten schlängelt. Das Ufer auf dieser Seite liegt noch blank und ist ohne Bewuchs.
Dort sollen die Weiden gepflanzt werden, damit sie in einigen Jahren Schatten spenden und das Erdreich bewurzeln. „Viele Bäume und Büsche mussten gefällt und beseitigt werden, um die Erlenbach-Aue zu gestalten, jetzt sorgen wir für Ersatz“, sagte Peter Paul vom Initiativkreis Ökologie.
Zufrieden schaut Paul auf den Trupp von Kindern und Erwachsenen, der unter der Führung von Gottfried Lehr am Ufer entlang marschiert. Viele halten einen Weidenstecken in der Hand.
Im Abstand von einigen Metern bleibt Lehr immer wieder stehen und fordert dazu auf, eine Weide zu pflanzen. Auch für Melinas und Elikas Weidenstecken findet er einen Platz.
Etwas Kraft bedarf es, um den bewurzelten Trieb in den Boden zu bohren. Mit einem Pflanzeisen bereitet Lehr den Boden vor, und auch die Mutter hilft dabei etwas.
Dann blickt Melina zufrieden auf die Weide. Noch sieht sie schutzbedürftig aus, so wie sie dort steht: ein kahler, etwa knie- bis hüfthoher Stock, ein paar Blättchen dran.
„Jetzt müssen wir ja öfters vorbeikommen und schauen, ob er angewachsen ist“, sagt Vater Konstantin Maliouries und die Kinder nicken.
Die Initiatoren der Pflanzaktion hoffen, dass die Weiden stehenbleiben, wurzeln und nicht von Kindern, Spaziergängern oder frei herumlaufenden Hunden beschädigt und umgeworfen werden. „Wir haben bewusst die Kinder und Familien bei dieser ersten Pflanzaktion mit einbezogen“, sagt Paul. „Kinder lernen, die Natur zu schützen und zu bewahren.“
Zufrieden ist auch Corinna Trapp von der Lernwerkstatt: „Wir hatten eine Superresonanz“, sagt sie, und die Helfer zählen bis zum Ende der Aktion etwa 40 Kinder und ihre Familien.
Dieser ersten Pflanzaktion sollen noch weitere folgen, auch eine „Möblierung“ der frei zugänglichen Erlebnisflächen am Erlenbach ist noch geplant. Vom Spielplatz und der Wiese „An den Banggärten“ bieten sich jetzt ein freier Blick und ein Zugang auf den Erlenbach und sein neues, viel breiteres Bett, in dem munter Fische schwimmen. Für viele Massenheimer ein ungewohnter Anblick, doch der Ehren-Ortsvorsteher Jörg Schatz (CDU) ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Jetzt haben wir einen naturnahen Rückbau des Erlenbaches und auch den notwendigen Hochwasserschutz erreicht“.