Karben. Regieren CDU, Freie Wähler und FDP gemeinsam in Karben weiter, obwohl einer der beiden kleinen Partner nicht mehr nötig ist? Die FDP will sich bis Donnerstag entscheiden, ob sie das Angebot der CDU annimmt, sagt Parteichef Oliver Feyl.
„Die FDP ist noch in der Findungsphase“, berichtet der Stadtverordnete. Intern wolle die Partei ausführlich besprechen, ob sie als zusätzlicher Partner in der Koalition weiter mitmacht. „Es ist völlig offen, ob wir das machen oder nicht – das ist ein Diskussionsprozess.“
Unterdessen hat die CDU ihr Angebot an die Liberalen nochmals erneuert. „Nur, weil wir jetzt zusammen mehr Stimmen haben als nötig, heißt das nicht, dass wir einen Partner rauswerfen müssen“, sagt Bürgermeister Guido Rahn, der Spitzenkandidat der CDU bei der Kommunalwahl vom Sonntag. Man habe fünf Jahre gut zusammengearbeitet, das wolle man fortsetzen.
Alle drei Parteien zusammen hätten künftig eine Mehrheit von drei Stimmen statt bisher nur einer. Daher könnte sich die CDU ihren Koalitionspartner aussuchen: Entweder die FW mit drei Stadtverordneten oder Feyl als einziger FDP-Mann würden ausreichen.
Bürgermeister Rahn dagegen möchte lieber auf eine etwas größere Mehrheit setzen. „Das macht es entspannter“, erklärt er. Sprich: Künftig könnte die Koalition auch einmal eine Gegenstimme im eigenen Lager riskieren.
Unterdessen hat die SPD mit einer dürren Pressemitteilung ihren Wählern gedankt. Die Partei war mit einem Minus von 11,9 Prozent der große Verlierer der Wahl, ihre Parlamentsfraktion wird um ein Drittel kleiner. Man habe „trotz engagierten Wahlkampfs verloren“, schreiben die drei Spitzenkandidaten Thomas Görlich, Christel Zobeley und Jochen Schmitt gemeinsam. Die Wähler könnten „darauf vertrauen, dass wir unsere Schwerpunktthemen weiter im Fokus behalten“. Auf mögliche Ursachen für das Wahldebakel gehen sie nicht ein. (den)