Karben. „Eine richtige Gala von uns – kämpferisch wie auch spielerisch und taktisch“, kam TVP-Trainer Ernst auch am Tage nach dem deutlichen Sieg über den bisherigen Tabellenzweiten, der nun auf Rang 5 gepurzelt ist, aus dem Zungenschnalzen nicht heraus.
Mit 29:11 Zählern geht man in die sechs noch ausstehenden Saisonspiele und muss eigentlich nur noch die auf Rang 2 vorgestoßene HSG Wettenberg (26:14) fürchten, während für das Trio VfL Goldstein, TV Idstein und TSG Oberursel (alle 24:16) der Zug zum Titel wohl bereits abgedampft ist.
Von einer Vorentscheidung in Richtung Oberliga-Aufstieg will Detlef Ernst aber noch nichts wissen: „Wir müssen noch nach Wettenberg, haben noch in Hochheim/Wicker, gegen Hüttenberg II und das wiedererstarkte Ober-Eschbach zu spielen. Da ist noch nichts entschieden, das sind alles sehr knifflige Aufgaben!“ Drum denke er nur von Spieltag zu Spieltag.
In die Partie gegen die ersatzgeschwächten Oberurseler (mit Heidl, Heid und Reiß hatten drei überdurchschnittliche Aktivposten gefehlt) waren die Petterweiler nach den Worten ihres Coachs „mit ordentlich Pfeffer“ eingestiegen: „Schließlich hatten wir ja noch was aus dem mit 24:26 ersatzgeschwächt verlorenen Hinspiel gutzumachen.“
Gleich konnte man ein 2:0 vorlegen – vor rund 500 Zuschauern. „Wir waren von der ersten Minute an hellwach, Oberursel konnte nie den Gleichstand erzielen“, so Ernst. Bis zum 11:10 blieb der Gast zwar noch dran – „nachdem wir nach der 20. Minute nicht so konzentriert wie zuvor waren und Oberursel zu Tempogegenstößen kam“, wie Ernst es gesehen hatte. Zur Pause habe sein Team, dessen Stärke am Wochenende eindeutig in der Breite des Kaders lag, dann wieder drei Tore vorgelegt (14:11).
Mit Beginn der zweiten Halbzeit ging es dann rasend schnell. Der TVP erhöhte vom 15:11 über 17:12 auf 19:13 (40.). „Das sah schon fast nach einem Debakel für die Oberurseler aus, die ihrem hohen Kraftaufwand mit ersatzgeschwächter Mannschaft nun Tribut zollen mussten, während ich unseren Leistungsträgern immer wieder Verschnaufpausen gönnen konnte“, so Ernst, der sein Team auch taktisch und in puncto aggressiver Abwehrarbeit „der TSG um Längen voraus gesehen“ hatte.
Der knappste Abstand war beim 22:18 erreicht, aber der TVP ließ nichts mehr anbrennen, zog auf 26:19 weg. Hinterher lobte Ernst das Team, hob aber dann doch Felix Schneider hervor: „Fünf Versuche, fünf Tore – eine Klassequote!“ (gg)