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Mayo-Kuss zur guten Nacht – Die SKG Okarben zündet ihr karnevalistisches Feuerwerk

Karben. Seit 38 Jahren nimmt sich Martina Madel Zeit für den Karneval. Doch manchmal gibt es Augenblicke, in denen ihr die Zeit davonrennt. Es sind die Lampenfieberminuten vor dem Auftritt. Wenn das Herz lauter schlägt als gewöhnlich, der Blick immer wieder über das Zifferblatt der Armbanduhr jagt. Die fehlende Zeit mitten im Gespräch, in der Requisite, während sie geschminkt wird.

Mit 14 Jahren trat sie der SKG Okarben bei. Mit 52 denkt sie nicht ans Abtreten. Vom Gardemädchen zur „Zuckerpuppe“ reicht ihre Karneval-Karriere. Die Zuckerpuppen hat sie vor zwölf Jahren gegründet, mit den Frauen des damaligen Elferrats.Namensgeber war der erste Tanz der Formation „Die Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe“ von Bill Ramsey. Seitdem sind die Zuckerpuppen unersetzlich. Sie tanzen, singen, backen Kuchen, wirken bei Playback-Shows mit. 100 Aktive wirkten bei der Fremdensitzung im Bürgerhaus Okarben mit, 80 Helfer beim Ausschank und Aufräumen während der sechs Karnevalssitzungen. Am Samstag wurde dem Publikum ein buntes Programm unter Vorsitz des Sitzungspräsidenten Carl B. Bienstock geboten. Tänze, Sketche, Gesänge und Vorträge lösten sich ab. Einen Clown-Tanz zeigten die Mini-Mäuse. Die Theatergruppe Familie Redlich gefiel mit einem Sketch, die ausrangierten Tanzmäuse kamen trotz Auftrittsverbots des Elferrats wegen zu vieler Falten musikalisch auf die Bühne. „Goodbye Okarben“, rief Annika Bergbau ins Publikum und stellte nach unzähligen Reisen fest, dass es in Okarben am schönsten ist. „Selbst an den Kuss zur guten Nacht wird etwas Mayo drangemacht“, verriet Mayonnaise-Liebhaber Bernd Lotko. Die Midi-Mäuse kamen als Engel und Teufel. Heidi Reuther parodierte das Stadtgeschehen wie den stockenden Weiterbau der B 3a und die Bundespolitik. „Der teuerste Bahnhof, was ein Hohn, trifft auf die geizigste Region“, bemerkte sie zu „Stuttgart 21“. Dass die Männer alle Verbrecher sind, verkündeten Frank Demmer und Wolf Fitzner. Die neu formierten Tanzmäuse präsentierten ihre „Agenten-Show“. Afrika-Feeling vermittelte das Männerballett. Ganz zum Schluss meldete sich Heidi Reuther als eine, die verschlafen hat, noch einmal zu Wort… (gia)