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„Erfrischend anders“-CDU stellt Wahlprogramm vor: Kurhaus wird Stadthalle, Senioren reden mehr mit

Bad Vilbel. 28 Seiten stark ist das Programm der Partei. Titel „Erfrischend anders“. „Bad Vilbel ist etwas besonderes – und die Vilbeler CDU auch“, erklärt Parteichef Tobias Utter das Motto auf den Wahlplakaten. Klar setzt die CDU auf ihren 2010 wiedergewählten Bürgermeister Thomas Stöhr. „Wir wollen weiter eine Mehrheit für ihn, weil ihm sonst das Parlament Knüppel zwischen die Beine werfen würde“, bekräftigt Parteichef Utter. Unter anderem mit diesen Punkten wollen sie die Wähler für sich gewinnen:

Bad Vilbel als Familienstadt, vor allem soll die Betreuung der Unter-Dreijährigen ausgebaut werden.

Die CDU will die Angebote für Senioren stärker vernetzen. Statt des von der SPD geforderten Seniorenbeirats soll es eine Seniorenvertretung geben – also kein festes Gremium, sondern eine feste Anlaufstelle (etwa im „Haus der Begegnung“), wo sich Senioren in wechselnder Besetzung mit bestimmten Themen befassen und auch solche anstoßen.

Neugestaltung der Innenstadt, um Kaufkraft vor Ort zu binden: Nach der Bebauung des Zentralparkplatzes („Neue Mitte“) entsteht über der Nidda die Büchereibrücke mit Mediathek. Es folgt der Neubau eines Kombi-Bades, der Abriss des Hallenbades und danach der Umbau des Kurhauses zu einer Stadthalle samt angrenzendem Restaurant und Hotel. Wobei der letzte Schritt frühestens in fünf Jahren in Angriff genommen werden könne.

Vor allem im Gewerbegebiet „Quellenpark“ will die CDU Firmen ansiedeln und neue Jobs schaffen. Sollte sich das Möbelhaus Segmüller wie geplant dort ansiedeln, entstünden auf einen Schlag bis zu 600 Stellen.

Weil ohne Geld und kundigen Umgang damit nichts läuft, eröffnet die CDU auch ihr Wahlbroschüre „Wir bauen für Bad Vilbels Zukunft“ mit dem Stichwort Finanzen und pochen auf nachgewiesene Kompetenz in diesem Bereich. Als die CDU 1977 von der SPD die Regierungsgeschäfte übernahm, „war Bad Vilbel ein Sanierungsfall“, heute ist es die reichste Stadt der Wetterau. Zur Zeit seien die Schulden für Dortelweil West weitgehend getilgt, mit 40 Mio. Euro ist die Stadt in der Vorfinanzierung für den Quellenpark engagiert, um neue wirtschaftliche Impulse zu organisieren.

Der Kulturetat wurde von 31 000 Euro (1977) auf 4,9 Millionen Euro (2011) aufgestockt. Auch in der Vereinsförderung habe sich viel getan, speziell auch im Sportbereich. Eine Turnhalle nach der anderen wurde gebaut, hinzu kamen noch Kunstrasenplätze für 565 000 Euro in Massenheim und 750 000 Euro in der Kernstadt. Zwei Millionen Euro gibt die Stadt für Pflege und Unterhaltung der Sportanlagen pro Jahr aus, hinzu kommen sodann Zuschüsse für Sportvereine und ihre Jugendabteilungen in Höhe von 0,8 Millionen Euro. Jeweils 500 000 Euro flossen in den Ausbau der Radwege und den Nidda-Uferweg, zwei Millionen Euro wurden in den Rückbau der Friedberger Straße gesteckt. Rund 650 000 Euro lässt sich die Stadt den Vilbus kosten, was die CDU in ihrem Programm als „eine Glanzleistung“ bezeichnet – nur eines von vielen Beispielen, auf die die CDU in ihrer 62 Seiten starken Broschüre Bezug nimmt.

98 Millionen Euro wurden im Laufe der Jahre in die Stadtwerke investiert, doch auch in den Naturschutz flossen enorme Summen, denkt man an den Vilbeler Wald, an Biotope, Feldholzinseln, Aufforstungen und Nidda-Renaturierung. Die Beseitigung gewichtiger Altlasten wurde ebenfalls durchgesetzt, die Sanierung und Pflege des ehemaligen Schießplatzes steht mit sage und schreibe 870 000 Euro in den Bilanzbüchern.

Rund 15 000 Euro investiert die CDU in ihren Wahlkampf. Das Ziel gibt Tobias Utter vor: „Wir wollen wieder stärkste Kraft werden – mein Wunsch wären mindestens 50 Prozent.“ 2006 lag die CDU bei 55,5 Prozent, 2001 bei 62,7. (zlp/sam))

Das komplette Programm findet sich unter www.cdu-badvilbel.de im Internet.