Bad Vilbel. Besorgt reagierte die SPD Heilsberg über die steigende Jugendkriminalität in dem Stadtteil. Anwohner berichten, dass eine Jugendgang Schneebälle beziehungsweise Steine gegen Häuser und Fenster wirft, Senioren beschimpft und sogar Autos von Stellplätzen auf die Straße schiebt.
„Viele ältere Menschen auf dem Heilsberg sind total verschreckt und verängstigt“, berichtet die Betreiberin des Edeka-Supermarktes Yvonna Ledwa. Nach Auskunft der Geschäftsfrau sind es rund 15 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 15 Jahren, die seit Wochen die Gegend unsicher machen. „Sie erschrecken vor allem ältere Leute und beschimpfen sie mit zum Teil sehr obszönen Ausdrücken“. Im Supermarkt hinterließen sie des öfteren Chaos. Hinauswerfen nutze kaum etwas, sie seien in ein paar Minuten wieder da. Die Heilsberger Sozialdemokraten fordern den zuständigen Sozialdezernenten Jörg Frank auf, seine Aufgaben wahrzunehmen und Lösungsansätze anzubieten.
„Wir fordern schon seit rund 20 Jahren einen eigenen Jugendklub auf dem Heilsberg“, betont der Vorsitzende Christian Kühl, aber es seien mehrere konstruktive Vorschläge im Ortsbeirat immer wieder am Veto der CDU gescheitert, „die jedes Mal fadenscheinige Argumente fand“, warum ein Jugendklub gerade zur Zeit nicht realisierbar sei.
„Es passt einfach nicht in das engstirnige Weltbild der Christdemokraten in Bad Vilbel, dass es auch hier Problembezirke gibt“, erklärt Christian Kühl. Nach Ansicht der Genossen reiche es aber nicht aus, nur die notwendigen Jugendräume zur Verfügung zu stellen. Laut dem Heilsberger SPD-Chef müssten ausgebildete Sozialpädagogen als „Streetworker“ eingestellt werden, die sich um die Jugendlichen kümmern, die mit ihnen Projekte planen und sie auch umsetzen. (sam)