Bad Vilbel. Für die nächste Sitzung der Stadtverordneten hat die CDU-Fraktion beantragt, der Magistrat möge prüfen, ob es städtische Gebäude gibt, die sich zur Erarbeitung und Umsetzung eines „Konzeptes für neue Wohnformen“ im Alter eignen. „In einer Zeit des Umbruchs traditioneller und familiärer Bindungen suchen immer mehr Menschen nach neuen Formen des Zusammenlebens. Dabei geht es nicht nur um eine Versorgung für das Alter. Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung gehören zu den Konzepten alternativer Wohnprojekte ebenso wie die Möglichkeit, genügend Freiraum zu schaffen, um sein eigenes Leben selbstbestimmt führen zu können. Die Lebenszufriedenheit im Alter hängt deshalb sehr stark von einer angemessenen Wohnsituation ab“, begründet Iris Stockbauer, die Vorsitzende des CDU-Arbeitskreises Soziales, den Vorstoß.
Gemeinschaftliches Wohnen solle ältere Menschen vor der Fremdbestimmung im Heim oder Vereinsamung in der eigenen Wohnung bewahren. Dies könne durch verschiedene Modelle erreicht werden, etwa durch Gründung von Wohn- und Hausgemeinschaften, in denen sich Seniorinnen und Senioren „einbringen können und wo sie ihren Lebensraum gemeinsam mit Gleichgesinnten gestalten, gemeinsam etwas unternehmen, Gesellschaft und Unterhaltung finden“, so Stockbauer.
Eine weitere Form des Zusammenlebens bieten Wohnanlagen, die Angebote für jüngere Familien und ältere Generationen „unter einem Dach“ ermöglichen, erklärt die Christdemokratin. Es handele sich dabei „um Wohnungen, die sich in die Nachbarschaft hinein öffnen und in denen auch generationsübergreifend Alltagssolidarität gelebt wird“. Alle diese Wohnmöglichkeiten, davon ist Iris Stockbauer überzeugt, generieren bürgerschaftliches Engagement und lassen generationenübergreifende Solidarität wieder erlebbar werden. Zudem würden sie praktische Lebenshilfe leisten und Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.
Der Arbeitskreis 1 der Lokalen Agenda 21 „Leben gemeinsam gestalten“ beschäftige sich „seit Jahren mit diesem Thema, was zeigt, dass solche Wohnungen in Bad Vilbel gewünscht sind“, so Stockbauer. (sam)