Bad Vilbel. Auch minus sieben Grad und schroffer Wind machen Walter Drewello und Alfredo Cossa nichts aus. Für die Mitarbeiter des städtischen Betriebshofes war es ein eher ruhiger Arbeitstag. Denn sie mussten nicht, wie ihre Kollegen, im Winterdienst heraus, um Gehwege zu streuen und Straßen zu überprüfen. Stattdessen waren sie am Mittwoch vergangener Woche mit Tempo-30-Schildern unterwegs.
Gleich fünf Masten mussten bestückt werden, um die Zufahrten zu der neuen Tempo-30-Zone zu markieren. Je an den Einfahrten der Heinrich-Heine-, Gießener-, Schul-, Quellen- und Rendeler Straße hängten sie die neuen Schilder auf. „Diese Verkehrsberuhigung ist bereits seit längerem geplant, auch auf Wunsch der Anwohner“, erläutert Sebastian Loos von der Straßenverkehrsbehörde. Doch habe man erst die Sanierung der Friedberger Straße abgewartet.
In Wohngebieten sei Tempo 30 grundsätzlich sinnvoll, betont Loos. Auf den Straßen der 30er-Zone dürfen aber weder Ampeln noch Fußgängerquerungen noch Gefahrenzeichen auftauchen, schreibt die Straßenverkehrsordnung vor. Deswegen sei es auch schwierig, etwa die Frankfurter Straße umzuwidmen. Allerdings habe die Tempo-30-Regelung, wie in der Friedrich-Ebert-Straße im Frühjahr, dort den Schilderwald deutlich gelichtet. Als nächstes soll im kommenden Jahr eine Tempo-30-Zone im Bereich Huizener Straße / Riedweg eingerichtet werden.
Als zusätzliche Verkehrsberuhigung wurde in der Heinrich-Heine-Straße jetzt eine „unechte Einbahnstraße“ eingerichtet. Man kann dort hineinfahren und von jedem Punkt aus auch wieder zurück auf die Friedberger Straße – was lange Umwege erspart. Nur vom Festplatz und der Gießener Straße her bleibt die Einfahrt verboten.Was Loos überrascht, ist, dass die Friedberger Straße seit der Verkehrsfreigabe am Freitag noch immer von Autofahrern stadteinwärts kaum genutzt werde. (dd)