Bad Vilbel. Auf einem Zettel an der Pinnwand des Fachdienstes soziale Sicherung im Saal des Kurhauses bekundete ein Bürger seine „Freude über die Angebote im Senioren- und Jugendbereich“. Dafür kritisierte ein anderer bei den Liegenschaften, dass durch die Renaturierungsmaßnahmen an der Nidda den Bürgern praktisch der Zugang zum Fluss komplett versperrt werde.
Großes Interesse fand ein Modell der Burg, an dem Kulturamtsleiter Claus-Günther Kunzmann den Besuchern die notwendigen Bauarbeiten erläuterte. Von „durchdacht“ bis „einfach hässlich“ reichten die Kommentare.
Die Bürger hatten nach einer Einführungsrede von Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) wieder Gelegenheit, sich bei den Dezernenten und Leitern der städtischen Fachdienste mit jenen Themen kompetent auseinander zu setzen, die sie besonders interessieren. Diese offene Form der Bürgerversammlung habe sich seit zehn Jahren bewährt und werde gut genutzt, so Stadtverordnetenvorsteher Manfred Cleve (CDU), der zu der Veranstaltung eingeladen hatte. Der Forderung nach einem städtischen Umweltamt erteilte Stöhr bei der Schlussbesprechung aus personellen und finanziellen Gründen eine Absage. Das Thema sei gut abgedeckt im Liegenschaftsamt und in technischen Fragen durch Bauamtsleiter Erik Schächer, der ein Diplom als Umweltingenieur in der Tasche hat. Auch der Bitte, im Herbst die Waldwege von Laub frei zu halten, konnte er nicht entsprechen, versicherte jedoch: „Die Waldarbeiter tun ihr Bestes.“
Auf Vorschläge zur besseren Pflege des Schießplatzgeländes erklärte Bürgermeister Stöhr, die Stadt habe sich an einen genauen Pflegeplan der Naturschutzbehörden zu halten. Einer Frau, die in der Innenstadt vergeblich nach einer kleinen Eigentumswohnung sucht, versprach er, mit Bauherren Gespräche zu führen, dass im Stadtzentrum auch Wohnraum für Alleinstehende geschaffen wird.
Traditionell nehmen Verkehrsprobleme breiten Raum ein. Piktogramme auf dem Niddauferweg sollen laut Erstem Stadtrat Jörg Frank (CDU) künftig die gegenseitige Aufmerksamkeit und Rücksicht von Radfahrern und Fußgängern fördern. Der beklagenswerte Zustand der Vilbus-Omnibusse werde ein Ende haben, wenn mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember neue Fahrzeuge eingesetzt würden. Vor dem Hotel am Kurpark werde wieder ein Buswartehäuschen errichtet. Kommende Woche finde eine Begehung mit Geschäftsleuten in der Frankfurter Straße statt, um eine Lösung zu finden, dass sie werben können, ohne die Bürgersteige voll zu stellen. Die abknickende Vorfahrt in Massenheim bedürfe einer Verbesserung in Gestalt einer sicheren Markierung. Gesprächen mit dem Grundstückseigentümer in der Kurve über einen Rückschnitt seiner Hecke seien einer Lösung mit einem Verkehrsspiegel der Vorzug zu geben.
In der Spiegel-Diskussion auf dem Heilsberg hätten Fahrlehrer und Vertreter des ADAC bei einer Verkehrsschau festgestellt, dass im derzeitigen Zustand die Verkehrssicherheit gewährleistet sei. Zu den Baumaßnahmen in der Neuen Mitte und auf dem Ströbel-Areal erklärte Schächer, die Stadt sei mit den Beteiligten in Gesprächen, um die Abläufe eng abzustimmen.
Das Baustellenmanagement habe sich in der Friedberger Straße gut bewährt und werde in der Innenstadt fortgeführt. Möglichst noch in diesem Jahr soll laut Stöhr der Bauantrag für die Mediathekbrücke eingereicht und der Öffentlichkeit auch vorgestellt werden.
Eine Anregung, die Frankfurter Straße zeitweise – etwa an Samstagen vormittags – vom Verkehr zu beruhigen, sei nicht umsetzbar, da es wegen der topografischen Lage zwischen Nidda und Berg keine Ausweichmöglichkeiten gebe.
Anwohnergrundstücke und Geschäfte müssten jedoch erreichbar bleiben. Vorgesehen sei aber, das Tempo in der Frankfurter Straße auf 30 zu begrenzen und die Fahrbahn durch eine Asphaltschicht leiser zu machen.