Bad Vilbel. Die Grünen hatten einen Vorstoß dafür gestartet mit der Begründung, ein Facharztzentrum im Industriegebiet „Quellenpark“ biete Patienten kurze Wege und die Stadt könne „ein Grundstück verkaufen, das sonst wie Blei auf ihren Finanzen lastet“. Laut CDU-Fraktionschef Maetz liegt es direkt an der Bundesstraße 3, gegenüber dem Baufachmarkt Maeusel. Es sei „weit weg von allem“ und ein „reiner Autostandort“, da es „fußläufig nicht erreichbar“ sei, betonte der Christdemokrat.
Er verstehe die Sorgen des Gewerberinges, dass zu einem solchen Zentrum nicht nur eine Reihe von Ärzten, sondern auch Apotheken und Drogerien abwandern könnten. „Das wäre die halbe Frankfurter Straße. Die Innenstadt sähe anders aus“, betonte der Vorsitzende der CDU-Mehrheitsfraktion.
Die Stadt habe solche Überlegungen längst aufgegeben, als nach Gesprächen mit dem Gewerbering deutlich geworden sei, welch wichtiger Frequenzbringer Ärzte, Apotheken und Drogerien für die Innenstadt seien, erläuterte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). „Der Antrag ist heuchlerisch“, sagte der Rathauschef, da die Grünen sonst jede Gewerbeansiedlung im Quellenpark ablehnten.
Generell bezweifelte Freidemokrat Raimo Biere die Notwendigkeit eines Facharztzentrums, da Ärzte „in der Innenstadt konzentriert“ seien.
Der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Rainer Fich, sähe ein Facharztzentrum gerne an einem anderen, nicht näher bezeichneten Standort „gebündelt“. Dennoch stimmte Fich mit den Genossen Christian Kühl und Klaus Arabin für den Antrag. Bis auf Lucia André, die Stimmenthaltung übte, votierte die übrige SPD-Fraktion zusammen mit CDU und FDP gegen das Zentrum.