Karben. „Eine Gesellschaft ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.“ Dessen ist sich Armin Clauss, der Vorsitzende des neu gegründeten „Freundeskreises des Berufsbildungswerks (bbw) Südhessen“, sicher, und er will mit dem Verein jungen Menschen mit Behinderung zur Seite stehen.
Schon ein Blick in die Runde der Gründungsveranstaltung macht deren Ausmaß deutlich: Politiker wie die beiden Landtagsabgeordneten Tobias Utter (CDU) und Lisa Gnadl (SPD) sitzen neben dem Direktor der Kurt-Schumacher-Schule, Franz Wild, dazu hochkarätige Vertreter aus der hessischen Wirtschaft.
Sie sind gekommen, um ihre Unterschrift unter ein Projekt zu setzen, das in der Idee schon drei Jahre alt ist. „Diese Zeit haben wir benötigt, um Unterstützer, Partner und Freunde zu gewinnen, die sich für die Belange junger Menschen mit Behinderung einsetzen wollen“, berichtet die Geschäftsführerin des bbw, Renée Eve Seehof. Ziel des Vereins ist es, in Form von materieller und ideeller Förderung die Berufsbildung und Erziehung Jugendlicher zu unterstützen, sowie als „Lobby“ zu agieren und Menschen mit einer Benachteiligung in ein Arbeitsverhältnis zu befördern.
„Wir leben in einer Gesellschaft, in der Perfektion das höchste Gut zu sein scheint“, erklärt Armin Clauss. „Gerade jetzt ist es wichtig, auch Arbeitnehmern, die nicht perfekt sind, durch Beziehung eine Tür in die Arbeitswelt zu öffnen.“
Claus war elf Jahre lang hessischer Sozialminister, 33 Jahre lang saß er im Landtag. Für ihn und für seinen Vertreter Hans-Dieter Wolff ist es wichtig, namhafte Paten aus Politik und Wirtschaft weiterhin ins Boot zu holen. So ließen sich Hessens Justizminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) und SPD-Landeschef Thorsten Schäfer-Gümbel vertreten, sicherten aber ihre Mitarbeit zu. Zum Vorstand zählen neben Clauss und Wolff Schatzmeisterin Claudia Thiemann. Der Jahresbeitrag wird für Azubis, Senioren und Arbeitslose bei 24 Euro liegen, sonst bei 48. (sdr)