Wenn Hunde in Bedrängnis sind, sehen sich die Mitglieder des in Bad Vilbel gegründeten Vereines „Hunde in Not“ gefordert.
Bad Vilbel. Sam, Benny und Dulce suchen dringend ein neues Zuhause. Das Trio gehört zu Vierbeinern, die in Not geraten sind und dabei noch Glück hatten. Denn auf ihr Schicksal wurden Menschen aufmerksam, die nicht wegsehen, sondern hinschauen und helfen. Es sind die Mitglieder des in Bad Vilbel aus der Taufe gehobenen „Tierschutzvereins Hunde in Not Rhein-Main.“
„Wir wollen nicht zusehen, sondern im Rahmen unserer Möglichkeiten Hunden in Not helfen. Dabei ziehen wir keine örtlichen Grenzen. Wir helfen im In- und Ausland. Unterstützen Kastrationsprojekte in Spanien und Griechenland, leisten Aufklärungs- und Präventionsarbeit“, betont die Vorsitzende Ursula Müller-Bernard.
„In beiden Ländern retten wir mit Hilfe von befreundeten, vor Ort lebenden Tierschützern Hunde aus Tötungsstationen und suchen für sie hier ein neues Zuhause“, fügt Inge Rohrbach, die stellvertretende Vereinsvorsitzende hinzu. Zusammen mit Thomas Lattemann, Petra Schächer, Gabriele Jäger, Ursula Müller-Bernard, Erwin Glawion und Wolfgang Rohrbach investieren die Gründungsmitglieder, unterstützt durch inzwischen zwölf weitere Vereinsmitglieder, ihre Freizeit, Kraft und Energie in die Rettung der Hunde.
„Wir benötigen Helfer. Leute, die uns finanziell unterstützen, die eine Patenschaft übernehmen, die Mitglied in unserem kleinen Verein werden, uns hier aktiv oder passiv, moralisch, mit Futterspenden oder durch eine finanzielle Zuwendung unterstützen möchten“, sagt Thomas Lattemann. Da der Verein kein Tierheim betreibt, ist er darauf angewiesen, die Hunde bis zur Vermittlung in privaten Pflegestellen unterzubringen. „Wir suchen dringend weitere Pflegestellen. Die Kosten für Futter und Tierarzt übernimmt unser Verein“, sagt Wolfgang Rohrbach. Zum Schutz der Hunde führen die Vereinsmitglieder Vor- und Nachkontrollen der Pflegestellen und im neuen Zuhause der Hunde durch.
„Wir prüfen etwa, ob der Garten hundesicher ist. Wir beraten Besitzer ohne Hundeerfahrung“, sagt Gabriele Jäger. Hierfür werden auch Helfer gesucht. Zudem Helfer, die die Hunde zum Tierarzt und zu den Flughäfen in Düsseldorf, Nürnberg oder Stuttgart bringen oder abholen. Gesucht werden auch Flugpaten, die den Hund als „Gepäckstück“ mitnehmen. Kein Hund dürfe ohne Begleitung fliegen.
„Unsere Hunde sind geimpft, gechipt und haben einen EU-Impfpass. Für den Flugpaten entstehen keine Kosten oder Mehraufwand. Am Flughafen nehmen wir die Tiere sofort von den Paten ab“, sagt Petra Schächer. „Wir kommen garantiert. Denn wir haben 50 Euro für die Box gezahlt, zwischen 150 und 230 Euro in Impfung und Chip investiert und 75 Euro für den Flug gezahlt“, erklärt Erwin Glawion.
Der Bad Vilbeler Tierschutzverein hat bereits zwei Hunde vermittelt. Drei Tiere, sie heißen Jakob, Sam und Jack, stehen gegenwärtig noch zur Vermittlung an. Menschen, die Straßenhunden, großen, alten Hunden und denen, deren Besitzer schon verstorben sind, ein Zuhause geben möchten, die können sich wie Paten, Spender oder Helfer mit dem Verein in Verbindung setzen. Für die Vermittlung eines Rüden erhebt der Verein eine Schutzgebühr von 350, für eine Hündin von 395 Euro. Kein Geschäft, betonen die Tierschützer: „Denn diese Gebühren decken unsere Kosten nicht“.