Karben. Stärkste Fraktion will die CDU im Stadtparlament werden. Deshalb wählte sie vor wenigen Tagen auf ihrer Jahreshauptversammlung Bürgermeister Guido Rahn als Zugpferd auf Platz eins der Kandidatenliste für die Kommunalwahl.
Die Wahl Rahns sei zwar nur ein symbolischer Akt, betont CDU-Stadtverbandsvorsitzender Mario Beck, denn der Bürgermeister müsse auf sein Mandat aufgrund der Vorschriften der Gemeindeordnung verzichten.
Doch solle mit Rahns Kandidatur „die Verbundenheit des Magistrats mit der Fraktion verdeutlicht werden“, sagt Beck. „Nur gemeinsam können Ziele wie Konsolidierung der Finanzen, Betreuungsgarantie vom Kleinkind bis zum Senior und der Ausbau der Stadtentwicklung erreicht werden.“
Unterstützung finden diese Ankündigungen beim Ersten Kreisbeigeordneten Oswin Veith (CDU), der die Versammlung leitet. Karben stehe in der Wetterau zwischenzeitlich schon als „Leuchtturm für eine neue Politik“. „Beispielsweise bei der Personalpolitik: Trotz des Verzichts auf zwei hauptamtliche Stadträte wird von Tag zu Tag klarer, dass der neue Weg zum Erfolg führt“, sagt Veith.
Das funktioniere nur aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit zwischen Rathausspitze, den ehrenamtlichen Magistratsmitgliedern und dem Stadtparlament. Deshalb hätten im ersten halben Jahr unter CDU-Führung bereits 1,2 Millionen Euro eingespart werden können, erinnert Veith. „Und zwar ohne Steuererhöhung, wie dies die SPD zuvor noch als einzigen Ausweg angekündigt hatte.“
Bürgermeister Rahn zeigt sich im Hinblick auf die Kommunalwahl am 27. März 2011 zuversichtlich. „Schließlich haben wir im ersten halben Jahr seit Übernahme des Bürgermeisteramtes schon mehr ökologisch wichtige Projekte in der Stadt begonnen als der ehemalige Grünen-Stadtrat in seiner sechsjährigen Amtszeit.“
Als Beispiele nennt er die Photovoltaik auf städtischen Dächern, eine eigene Abteilung für regenerative Energien bei den Stadtwerken oder die in spätestens in zwei Jahren beginnende Renaturierung der Nidda auf Klein-Karbener Gebiet.
Dennoch: Auf eine eindeutige Zahl, wie viel die CDU zugewinnen soll, will sich an diesem Abend niemand festlegen. Dass die 15 Sitze im Stadtparlament zumindest gehalten werden können, gilt aber als ausgemacht – trotz der momentan schlechten Umfragewerte für CDU und FDP. Als gutes Zeichen wertet Partei- und Fraktionschef Beck die große Bereitschaft der Mitglieder, sich in der Kommunalpolitik engagieren zu wollen. „Im Gegensatz zu anderen Parteien konnten wir uns bei der Aufstellung der Listen den Luxus leisten, nur die Besten herauszusuchen.“ Bei der Abstimmung erhielten alle Kandidaten zwischen 95 und 100 Prozent Ja-Stimmen. Nur „Ja“ erhielten auch Rahn und Beck. (jwn)