Niederdorfelden. Problemlos und in nur wenigen Minuten hievte etwa ein Dutzend Kerbburschen den Baum in den Himmel. Der vorangegangene Streit mit den ausrichtenden Vereinen schien an diesem Samstag vergessen. „Wir hatten Gespräche und haben uns nun geeinigt. Es gab ganz sicher ein Kommunikationsproblem zwischen uns Kerbburschen und den Vereinen.“ Für Sebastian Heldt, seit neun Jahren Kerbbursche, ist das Thema schon längst erledigt. Viel mehr, fügt er hinzu, habe er dazu nicht zu sagen. Die Angelegenheit sei für ihn durch.
Hintergrund des Streits war im vergangenen Jahr eine Feier, die parallel stattfand und die von den Kerbburschen ausgetragen wurde, während im Bürgerhaus die Feuerwehr gemeinsam mit der TSG und dem Volkschor mit weitaus weniger Gästen den Kerbsamstag zelebrierte. Die Kerb stand danach erstmal auf wackligen Beinen.
Doch das sei nun alles Schnee von Gestern, wie Sebastian Heldt versichert. In diesem Jahr organisierten die Kerbburschen wieder gemeinsam mit den ausrichtenden Vereinen eine Feier, die auch gut besucht wurde. Während die Feuerwehr mit einem Cocktailstand für gute Stimmung sorgte, präsentierten die Kerbburschen ein buntes Programm mit dem Titel „Die Dorfelder Kerb in Gefahr“.
Wer dabei an den vorangegangenen Konflikt dachte, den konnte Heldt eines Besseren belehren. „Es handelte sich um eine Inszenierung, bei der drei für uns wichtige Dinge gestohlen werden – der Bollerwagen, der Bembel und der Rauscher. Wir Jungs machen uns auf den Weg, um diese Sachen wieder zurückzuerobern“, berichtete der junge Mann. Die Reise führte durch die ganze Welt. Am Samstag hatten die Burschen ihren geschmückten Baum aufgestellt – unter den Augen von Bürgermeister Matthias Zach und Mitwirkenden der Vereine. Währenddessen vergnügte sich die Kinder schon auf der Kirmes. Dort gab es neben einem Autoscooter auch ein Karussell und Lasergewehrschießen für Kinder. (sdr)