Bad Vilbel. Betrug und Diebstahl richtet sich in wachsendem Maße gegen ältere Menschen. Anlass für das Team im „Café Gute Laune“, den Sicherheitsberater für Senioren im Wetteraukreis, Gerd Breukel, zu einem Vortrag einzuladen.
Ältere Menschen seien von Straftaten nicht häufiger betroffen als andere Altersgruppen, zitiert Breukel die Polizeistatistik. Einzelfälle würden in den Medien aufgebauscht. Gleichwohl zählten Ältere zur Zielgruppe von kriminellen Aktivitäten mit raffinierten Methoden und Tricks. Eine der bekanntesten Methoden seien Kaffeefahrten mit verdeckten Verkaufsveranstaltungen. „Machen sie keine Kaffeefahrten mit“, rät Breukel, selbst dann nicht, wenn mit „sicheren Gewinnen“ gelockt werde. Wer zum Kauf einer überteuerten und minderwertigen Ware oder zum Abschluss eines Ratenvertrages genötigt worden sei, solle sich nicht genieren, die Polizei zu verständigen.
Eine oft angewandte Methode sei der „Enkeltrick“. Bei einem Telefonanruf stellten sich die Gauner als Verwandte oder als Bekannte vor, die Geld benötigten. Breukel rät, sich in der Verwandtschaft oder im Bekanntenkreis zu erkundigen. Auf keinen Fall sollte auf derlei Anrufe eingegangen und Geld von der Bank abgeholt werden.
Falsche Handwerker, Behördenvertreter, Rentenberater oder Versicherungsvertreter versuchten oft, in die Wohnung zu gelangen. Hierbei würden auch Ausweise vorgezeigt. Mit einem Riegel an der Tür befände man sich „schon mal auf der sicheren Seite“, sagt Breukel. Durch den Türspalt könne man kommunizieren und die Situation einschätzen. Ausweise und Aufträge eines Handwerksbetriebes sollte man sich aushändigen lassen, auch einen Personalausweis verlangen. Werde dies verweigert, sei die Tür zu schließen und die Polizei zu rufen. Besonders in der dunklen Jahreszeit häufen sich die Einbruchsdiebstähle. Das meist verwendete Werkzeug sei ein Schraubenzieher, erklärt Breukel, mit dem ungesicherte Fenster oder Terrassentüren aufgehebelt werden. Eine aufmerksame Nachbarschaft, das Beobachten von fremden Personen oder Fahrzeugen könne hilfreich sein. Bargeld, Wertvolles und Schmuck seien bei der Bank am sichersten aufgehoben, aber nicht im Wäscheschrank. (fau)
Service zur Sicherheit für Senioren bei der Kreisverwaltung, Telefon (0 60 31) 83 14 18.