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Fantastische Sprünge – Beim Parkour-Workshop des Efzet galt es, originelle Sprungtechniken zu zeigen und Neulingen weiterzuvermitteln

Bad Vilbel. Von weit her reisten Jugendliche ins Bad Vilbeler Efzet, um dort fortgeschrittene Sprungtechniken des Parkours zu lernen.

Turnlehrer Timo Birkmeyer läuft an, schlägt einen Rückwärtssalto mit kompletter Schraube und landet sicher auf seinen Füßen auf der großen Air-Matte. Bekannt ist diese Kombination unter Traceuren (auf französisch „der, der den Weg bereitet“) als „back full“. So wie der Karbener zeigten am Samstag 40 Teilnehmer aus Bad Vilbel, Frankfurt, Königstein und dem Sauerland beim „Parkour-Jam für Fortgeschrittene“ im Sportforum Dortelweil ihr Können.

Trainer Felix Brähler und Jan Netophil begrüßten die Teilnehmer, die sich meist nur mit Vornamen kennen. Der Ton ist kameradschaftlich, die Atmosphäre entspannt. „Wir betreiben keinen Wettkampfsport, deshalb gibt es auch keine Konkurrenz“, sagt Jan.

Bei Parkour und Free Running geht es um „Künste der Fortbewegung“. Es wurde Ende der 80er-Jahre von Davis Belle entwickelt. Ziel ist es, sich schnell, effizient, kraftsparend und gesundheitsschonend auf direktem Weg von A nach B zu bewegen. Und dabei Hindernisse wie Mauern, Bäume oder Gebäude zu überwinden.

Beim Free Running handelt es sich um eine freie, kreative Form des Parkours. Hier werden ins Laufen Elemente aus unterschiedlichen Sportarten wie Turnen, Akrobatik und Kampfsport integriert. Wichtig bei den Flips ist es, alle Sprünge im Einklang mit dem Körper durchzuführen, die Gelenke zu schonen.

Pascal aus Karben trainiert mit anderen einen „sau de chat“. Beim Katzensprung werden beide Hände auf ein Hindernis gesetzt, um dann mit den angezogenen Beinen darüberzuspringen. Er ist seit drei Monaten begeisterter Traceur. Wie er seine Sprungtechnik verbessern kann, zeigt ihm Lucas aus Königstein. Er trainiert auf einem hohen Niveau und bekam für seine Freestyle-Flips viel Beifall. Hinter den leicht aussehenden Vorführungen steht hartes Ausdauer-, Kraft-, Dehnungs- und mentales Training, berichten Sophia (14) aus Gronau und Carolin (18) aus Frankfurt. „Parkour und Free Running sind völlig anders als andere Sportarten. Es gibt keine Vorschriften. Gefragt ist die eigene Kreativität bei der Umsetzung und dem Ausbau der Grundtechniken. Es macht irre Spaß“, berichtet das Duo.