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Nachwuchs für die Feuerwehr – Fraktionen des stadtparlamentes befürworten zwei Stellen des Freiwilligen sozialen Jahres bei den Brandschützern

Bad Vilbel. Grundsätzlich befürworten alle Fraktionen des Vilbeler Parlamentes, bei der Feuerwehr zwei Stellen des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) einzurichten. Um die Meinung der Wehrführer einholen zu können, wurde das Thema vertagt.

Das FSJ sei eine gute Möglichkeit, ein neues Nachwuchsklientel für die Freiwilligen Wehren zu erschließen und diese zugleich zu entlasten. So begründete Christian Kühl (SPD) den Antrag. Ein vor einem Jahr mit Erfolg im Landkreis Darmstadt-Dieburg gestartetes Pilotprojekt werde vom Landesfeuerwehrverband unterstützt und zur Nachahmung empfohlen. Der Magistrat stehe dem FSJ bei der Feuerwehr positiv gegenüber, versicherte Brandschutzdezernent, Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU).

Doch er wolle die Meinung des Wehrführerausschusses darüber abwarten, wie Personen im FSJ eingesetzt und betreut werden können. Die Kosten veranschlage der Feuerwehrverband auf 8600 bis 13 000 Euro – je nachdem, ob ein Ortsansässiger oder Ortsfremder den FSJ ableiste. Deshalb werde bis zur Einbringung des Etats 2011 im Dezember entschieden.

Ein weiterer Antrag, der die Feuerwehr betrifft, kam von der Grünen-Fraktion. Sie forderte, die Feuerwehrleute umgehend in der Brandbekämpfung bei Gebäuden mit Photovoltaikanlagen zu schulen. Wie berichtet, ergeben sich dabei besondere Erschwernisse, da die stromführenden Anlagen nicht abgeschaltet werden können, so dass beim Löschen mit Wasser zusätzliche Gefahren entstehen.

Deshalb, so Brandschutzdezernent Frank, sei es richtig, die Hersteller anzuhalten, dass sie Relais zwischen die Module einbauten, durch die der Stromfluss unterbrochen werden könne. Feuerwehr-Schulungen zum Umgang mit Photovoltaikanlagen gebe es nicht. Lehrgänge zu „Bränden und Sicherheit bei elektrischen Anlagen“ würden regelmäßig besucht. Der Antrag sei überflüssig. Er wurde mit der Mehrheit von CDU und FDP abgelehnt.

Mit derselben Mehrheit lehnte das Parlament Veränderungen der Situation für Radler zwischen Biwer-Kreisel und Wiesengasse ab. Die SPD hatte gefordert, den Fuß- und Radweg zu verbreitern und vom Fußgängerüberweg zu trennen, auch wenn Autostellplätze geopfert werden müssten. Sowohl Frank als auch die Leiterin des CDU-Arbeitskreises Verkehr, Irene Utter, und Raimo Biere (FDP) räumten ein, diese Stelle sei wegen der Platzsituation „schwierig“. „Es gibt keine Verbesserungen, die nicht zugleich andere Verschlechterungen nach sich ziehen“, so Utter. Jörg Frank appellierte: „Mit etwas gegenseitiger Rücksicht liefe alles gut.“ (bep)