Bad Vilbel. Nach dem 0:3 gegen die TGM Jügesheim lässt der genervte Bad Vilbeler Trainer tief blicken. „Es fehlt an Qualität. Einige Spieler haben in dieser Liga nichts zu suchen“, sagt er. Man werde nun eben um die Plätze sieben bis zehn „herumkrebsen“, vermutete Pfaff nach der Pleite gegen den Tabellenführer der Verbandsliga Süd. Bis auf die ersten 20 Minuten habe die Darbietung seiner Mannschaft wenig mit Fußball zu tun gehabt.
Die Gastgeber kamen in der ersten Minute eher zufällig zu einer Möglichkeit: Jügesheims Schlussmann Stefan Jordanic traf an der Strafraumgrenze den Ball nicht gut, der deshalb bei Redouane Saroukh landete, welcher mit seiner Direktabnahme aber das leere Tor weit verfehlte. Erst 35 Minuten später hatte Bad Vilbel wieder eine Chance, als Saroukh mit einem Aufsetzer aus 25 Metern an Jordanic scheiterte. Mehr kam vom Herausforderer vor der Pause nicht. Jügesheim wirkte von Beginn an sehr selbstbewusst, kam aber nur selten zum Abschluss. Dafür saß schon der erste Torschuss: Necip Incesu überraschte mit seinem Schlenzer aus bald 30 Metern den einen Tick zu weit vor seinem Kasten stehenden Robert Cue (21.).
Nach der Pause war mehr Leben im Spiel. Bad Vilbel zeigte mehr Elan und suchte jetzt die Zweikämpfe. Zwei, drei Mal gerieten Spieler beider Mannschaften nach Foulspielen aneinander, die Atmosphäre auf dem Platz war nicht mehr besonders freundschaftlich. In dieser entscheidenden Phase zeigte der Tabellenführer Klasse. Ein Konter über Patrick Hofmann und Daniel Sachs führte zum 2:0 durch Khaibar Amani (61.).
Hätte Außenverteidiger Haris Sejdovic zwei Minuten später aus gut 25 Metern nicht nur die Unterkante der Latte getroffen, wäre Bad Vilbel vielleicht noch einmal ins Spiel zurückgekommen. So aber war die Luft bald raus, zumal Ex-Bundesligaprofi Christopher Reinhard (neun Einsätze für Eintracht Frankfurt) das 3:0 markierte (75.). Er bekam den Ball im Strafraum von Abwehrspieler Afram Kakur „serviert“, nachdem Keeper Cue noch gegen Hofmann pariert hatte. In der 87. Minute köpfte Saroukh an die Latte – er war nicht der einzige Bad Vilbeler, dem man einen gebrauchten Tag angedreht hatte.
Zufall sei die Stagnation im Team nicht, wie Pfaff später erklärte: „Manche Spieler sind ja schon beleidigt, wenn man ihnen etwas erklären will. Da ist überhaupt keine realistische Selbsteinschätzung vorhanden.“ Auch der Trainingseifer lasse zu wünschen übrig. „Und vom Vorstand ist auch keiner da, mit dem man sich mal austauschen könnte“, bemängelte er. (rst)