Nidderau. Die monatelange Geheimniskrämerei ist vorbei. Die Pläne für die Neue Mitte sind kürzlich präsentiert worden. Viele interessierte Erwachsene kamen und wollten einen ersten Blick auf die Entwürfe zur Neuen Mitte ihrer Stadt werfen. „Stadtplanung, gerade an einer so wichtigen Stelle, kann nicht ohne Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgen“, betonte Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD) zu Beginn.
Die wichtige Stelle meint die 13 Hektar große Ackerfläche zwischen Windecken und Heldenbergen, zwischen Konrad-Adenauer-Allee, Landwehrgraben und Beethovenallee. Acht Bieter hatten sich ursprünglich im Wettbewerblichen Dialog beworben – drei haben es geschafft, dürfen ihre Pläne vorstellen.
Die Namen sind durchaus prominent: Ten Brinke, HBB und Giu / Astoc / Heberger. Doch trotz Geheimhaltung auch untereinander: Die Entwürfe der Investoren ähneln sich, was auch an den klaren Vorgaben liegt.
„Es geht nicht nur um den Focus Einzelhandel“, betont Marion-Schmitz-Stadtfeld von NH-ProjektStadt, das die Verfahrenssteuerung übernommen hat. Themen wie Kultur, Wohnen, Senioren, Gewerbe, Jugend, Gastronomie, Grünflächen und sogar Klimaschutz gehören dazu. Diese werden von den Bietern unterschiedlich gewichtet.
Gleich ist dagegen das Grundprinzip der Bebauung. Während die Wohnflächen zum Landwehrgraben hin von West nach Ost ausgerichtet sind, liegen Gewerbeflächen und der gewünschte zentrale Platz in allen drei Fällen zur Konrad-Adenauer-Allee hin. Bei HBB liegt er samt Kreisel gegenüber der Zufahrt zur Bertha-von-Suttner-Schule, bei Giu und Ten Brinke rückt er jeweils etwas weiter nach Südosten.
Die Gestaltung des zentralen Platzes, auch Marktplatz oder Bonifatiusplatz genannt, ist der größte Unterschied. Auch die Einzelhandelsflächen, die in diesem Bereich angeordnet sind, unterscheiden sich in ihrer Größe – bis hin zu einem Vollsortimenter mit 2600 Quadratmetern bei Ten Brinke. Gleich ist dagegen eine zentrale Parkanlage, die in unterschiedlich gestalteten Grünanlagen am Landwehrgraben endet. Auch die Lage von Seniorenwohnen und des Kultur- und Familienzentrums variieren.
„Städtebaulich betrachtet gibt es große Unterschiede“, sagt Schmitz-Stadtfeld. Die lohnt es sich zu betrachten – und die Meinung abzugeben. Denn: „Es gibt noch keine Präferenzen“, so Stadtverordnetenvorsteher Gunther Reibert (SPD). (ses)