Bad Vilbel. „Kreativ, vertrauensvoll und fair“ haben nach Ansicht des Bad Vilbeler Bauamtsleiters Erik Schächer etwa 30 Anwohner und künftige Nutzer des Christenecks auf dem Heilsberg in einer Bürgerbeteiligung miteinander nach Gestaltungsideen gesucht. Unstrittige Anregungen wird Landschaftsarchitektin Anette Breit in ihre Planung einfließen lassen.
Grundsätzlich neue Gedanken, die nicht schon in der Heilsberger Ortsbeiratssitzung mit einem anschließenden Bürgergespräch am 9. Juni (die FNP berichtete) geäußert worden wären, wurden in der Versammlung im Georg-Muth-Haus nicht vorgetragen. Doch die Menschen hatten sich mit den seit Wochen vorliegenden Vorschlägen auseinandergesetzt, über alternative Nutzungsanordnungen auf dem Gelände nachgedacht und überlegt, was sie haben wollen und was nicht.
Für Schächer ein positives Bild. Er bewertete: „Die Menschen hatten sich sehr gut vorbereitet, das war sehr hilfreich. Und ich hatte noch nie eine Bürgerbeteiligung mit einem so großen Altersspektrum zwischen zehn und 90 Jahren.“ Unkompliziert und flott funktionierten die drei Arbeitsgruppen, die im konstruktiven Gespräch zwischen den Generationen, zwischen Anwohnern und Freizeitnutzern zu teilweise identischen Ergebnissen kamen.
Für die Jugendlichen bleibt als erfreulich festzuhalten: Gegen die BMX-Bahn, die auf ihrer Prioritätenliste ganz oben steht, hat niemand etwas einzuwenden. Im Gegenteil: Sie wird ausdrücklich befürwortet. Schächer will nach diesem Votum nun die Genehmigung der Wetterauer Kreisbaubehörde einholen.
Ebenfalls unstrittig ist, dass Ruhebänke aufgestellt und keine Bäume vor den Gärten der Häuser gepflanzt werden, da die Bewohner, wie sie bekundeten, „den Blick zum Taunus behalten“ möchten. Ihm hätten sie sogar die eigene, zu hoch gewachsene Gartenbepflanzung geopfert, gaben einige an. Geprüft werde noch, so Schächer, ob höhere Gewächse in 90-Grad-Achsen zu den Grundstücken gepflanzt werden sollen. Von ihrer Idee, Schatten spendende Bäume auf die Wiese zu setzen, werden die Dortelweiler Architektin Anette Breit und die Stadt auf Wunsch von Eltern und Kindern voraussichtlich Abstand nehmen, weil dann die freie Fläche nicht mehr geeignet wäre, um dort Drachen steigen zu lassen.
Unüberhörbar war der Wunsch nach einer Toilette. „Das wird sich machen lassen“, so Schächer, und zwar nicht in Form eines Dixi-Häuschens, sondern es wird möglichst eine Kompost-Toilette geben.
Einhellig fiel die Stimmung gegen einen Rundweg auf dem Gelände aus. Zum einen gehe jeder Weg auf Kosten der Natur, so wurde argumentiert, zum anderen gab es Befürchtungen, dass ein Rundweg magnetisch auf Hundehalter zum Gassigehen wirken könnte. Da Hinterlassenschaften nicht immer beseitigt werden, könnten die eigentlichen Freizeitaktivitäten eine erhebliche Beeinträchtigung erfahren, gaben Bürger zu bedenken.
Vorerst unbeantwortet blieb die Frage nach dem Bau eines Parkplatzes. Da der Parkdruck im Bereich Martin-Luther-Straße / Danziger Straße bereits sehr hoch sei, befürchten Anwohner, dass Nutzer des Christenecks, die mit dem Auto kommen, die Parkplatzsituation weiter verschärfen könnten. Sofern kein zusätzlicher Parkplatz gebaut werde, seien sie der letzten Chance beraubt, ihr Auto noch abstellen zu können. Dagegen argumentierten andere, erst durch zusätzlichen Parkraum würden mehr Besucher des Christenecks mit dem Auto kommen – ganz zu schweigen von unerwünschten nächtlichen Besuchern. Dieser Konflikt müsse nicht zwingend heute gelöst werden, so Schächer, da „ein Parkplatz sicher nicht in der ersten Gestaltungsrunde umgesetzt“ werde. „Wir waren uns von Beginn an einig, dass das Christeneck Schritt für Schritt entwickelt werden soll.“ Deshalb werde man sehen, so Schächer, was sich im Laufe der Zeit als sinnvoll und notwendig herausstelle.