Bad Vilbel. Nach langen Jahren des Leerstands gibt es beim für die Innenstadtgestaltung wichtigen Ströbel-Areal eine Wende. Das 1850 Quadratmeter große Filetstück in bester Innenstadtlage auf dem Gelände der ehemaligen Konditorei von Karl Ströbel, in der Frankfurter Straße 55 – 57 ist jetzt verkauft worden. Erwerber ist die VT Ingenieurbau (Altenstadt). Zur Kaufsumme wollte keine Seite Angaben machen.
„Das Vorhaben sei „noch ganz jungfräulich“, so VT-Geschäftsführer Karl Ludwig Toth auf Anfrage. Ein konkretes Bauvorhaben gebe es noch nicht: „Wir werden erst in Ruhe planen“. Erste Ergebnisse seien frühestens Ende des Jahres zu erwarten. Der Standort in der Frankfurter Straße sei sehr positiv bewertet worden, sowohl was Wohnen als auch die Ansiedlung von Läden betreffe.
Die VT Ingenieurbau ist kein Neuling in der Branche und seit 1989 als Bauträger tätig, derzeit etwa bei einem Pflegeheim in Altenstadt. In Bad Vilbel hat sie bereits ein Wohngebäude am Südbahnhof erstellt. Seit 2005 steht die ehemalige Konditorei leer, berichtet Ex-Eigentümer Karl Ströbel. Dass das Grundstück nun verkauft sei, bedeute für ihn vor allem, dass er jetzt aus den Schlagzeilen komme. Er ärgert sich darüber, dass ihm bei den bisherigen Verkaufsverhandlungen unterstellt worden sei, er wolle nur reich werden. Vielmehr sei er „an einer positiven Gestaltung Bad Vilbels“ interessiert gewesen. Dass die Gebäude so lange leer gestanden haben, habe zunächst auch damit zu tun gehabt, dass die ersten Interessenten die Entmietung zur Auflage gemacht hätten, erinnert sich Ströbel. Was die jetzigen Käufer planen, wisse er auch nicht, so Ströbel. Aus leidvoller Erfahrung merkt er an: „Es kommt darauf an, wie sich Stadt und Investor einigen“.
Es scheine voran zu gehen, erklärte Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr (CDU) zum Verkauf des Geländes. Es habe bereits erste Gespräche der Käufer mit dem Bauamt gegeben, bestätigte der Rathauschef. Im Erdgeschoss solle es gewerbliche Ladenflächen, darüber Wohnungen geben. Nach Ansicht Stöhrs zeige sich an dem Verkauf, dass parallel zur Ansiedlung des Möbelhauses Segmüller und des abgelehnten Bürgerbegehrens contra Mediathek das Interesse an der Innenstadt wachse. (dd)