Zu unseren Berichten über die Nordumgehung Groß-Karben (Karbener Zeitung vom 11. und 18. Januar 2007) erreichten uns nachfolgende Leserbriefe.
Baumonster in Naturregion
Nachdem langsam klar wird, was auf Karben mit seiner so genannten „Nordumgehung“ zukommt, glaube ich kaum, dass dieses Projekt in der Karbener Bevölkerung noch auf große Gegenliebe stoßen wird. Da ist allen Ernstes von einer 60m(!) langen und 8,50m hohen Brücke die Rede, welche die Bahn überspannen soll, ferner von einer weiteren 6,50m hohen Brücke über die Nidda. Wahre Baumonster sollen in Karben aufgestellt werden.
Das ist in keiner Weise zu rechtfertigen und muss abgelehnt werden. Machen wir uns doch nichts vor: Eine „Nordumgehung“ würde doch vor allem dem Durchgangsverkehr nützen und weniger den Karbenern selbst. Darüber hinaus wäre eine wunderschön gewachsene Naturregion Nähe Dögelmühle nachhaltig und unwiederbringlich dahin.
Und das dieses Bauwerk, nachdem es planerisch nachgebessert wurde, die Natur nun angeblich nicht mehr beeinträchtigen würde, ist ein gutes Beispiel dafür, wie Leute für dumm verkauft werden sollen.
Armin Wachenfeld, Karben
Straßenbau
abwarten
Am 11. Januar brachten Sie einen Entwurf für den möglichen Verlauf der zurzeit geplanten Nordumgehung Karbens. Da ich dieses Thema seit Jahrzehnten bestens kenne, meine ich hierzu:
1. Herr Sch. kann Recht haben mit der Erkenntnis, dass durch die beiden angesprochenen Entlastungen – durch die Nordumgehung in Bad Vilbel und die Umgehung von Wöllstadt – das Verkehrsaufkommen im Karbener Zentrum (Bahnhofstraße, etc.) wesentlich sinkt.
2. M.E. sollte man aber zumindest erst die B 3 nach Norden weiterbauen, und zwar einstweilen bis zu der Umgehung von Wöllstadt, die Fertigstellung der Nordumgehung in Vilbel abwarten und dann eventuell nach einer neuen Verkehrszählung die Nordumgehung Karbens bauen.
3. Sollte man dann noch der Meinung sein, die Karbener Nordumgehung sinnvollerweise bauen zu müssen, so sollte die Linienführung nicht östlich, sondern westlich des Berufsbildungswerkes auf die B3 stoßen, und zwar unter möglichst langer Ausnutzung der bereits bestehenden Petterweiler Straße. Bei der Realisierung der am 11. Januar vorgestellten Variante hätte man sicher tagtäglich einen Stau nach Osten bis zur Nidda.
Rudolf Engelhardt,
Karben
Foto ist
irreführend
In der Ausgabe vom 18. Januar zeigen Sie ein Bild der Bahnhofstraße in Groß-Karben, die durch die Nordumgehung entlastet werden soll. Das Foto zeigt die Situation zurzeit einer Baumaßnahme. Die Baustelle wurde durch eine Ampel – sie ist auf dem Foto deutlich erkennbar – gesichert. Dass sich bei Baustellen der Verkehr staut, ist kaum erwähnenswert. Ich kann nur hoffen, dass in den für die Planung der Nordumgehung zuständigen Gremien Vernunft und Augenmaß einkehrt, die wünschenswerte Entlastung der Bahnhofstraße durch die neuen Straßen in den Nachbargemeinden abgewartet wird… und so mit den Steuergeldern in wirtschaftlich vertretbarer Art und Weise umgegangen wird.
Christa-Angelika Linke,
Karben
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