Bad Vilbel. „Unser Ziel ist es, vier Klassen im alten Ortskern von Dortelweil zu erhalten. Dagegen spricht allerdings der Zwang, dass die Stadt voraussichtlich ab 2012 / 13 den Rechtsanspruch auf Krabbelstubenplätze erfüllen muss.“ Das sagte Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU) im Dortelweiler Ortsbeirat.
Den Anlass bot eine Anfrage der Sozialdemokraten wegen einer bevorstehenden Nutzungsänderung der Schule in der Peter-Fleischhauer-Straße. Ein Vertrag, der im Oktober ausläuft, ist der Hintergrund der Überlegungen. Denn damit geht das Schulgebäude vom Kreis als Schulträger an die Stadt, die für die Kinderbetreuung zuständig ist, über. Nach Prüfung aller Möglichkeiten zur Unterbringung der Krabbelkinder sei die alte Schule geblieben. „Die Gelegenheit ist günstig, weil wir Zugriff darauf haben“, so Frank. Dennoch werde mit dem Kreis eine Einigung angestrebt, dass die vier Klassen (einzügig die Jahrgänge eins bis vier) im Backsteinbau und in Containern in Alt-Dortelweil bleiben können. „Wo sollen sie in der vollen Regenbogenschule auch hin?“, fragte Frank.
Dass die Grundschüler im Ort blieben, sei auch der eindeutige Wunsch der Eltern. Frank Steitz (CDU) erinnerte daran, dass deshalb vor dem Bau der neuen Regenbogenschule vereinbart worden sei, die einzügige Schule in Alt-Dortelweil beizubehalten, so lange es genügend Schüler dafür gebe.
Laut Frank könnte die Lösung darin liegen, den neueren Bau der alten Schule durch einen Querriegel mit der Kita „Rasselbande“ zu verbinden. Damit könnte Platz für vier Gruppen und eventuell für eine Schülerbetreuung geschaffen werden. Allerdings müsste für das Mehr an Kindern der Schulhof erweitert werden. Deshalb werde überlegt, einen Teil der Fleischhauer-Straße dem Schulgelände zuzuschlagen. Über die Auswirkungen auf den Verkehr und die Feuerwehrzufahrt würden derzeit Fachgespräche geführt.
Platz könnte durch die Entfernung der Container gewonnen werden. Dann wäre der Schulbetrieb für die erste und zweite Klasse auf den Backsteinbau beschränkt. Die Dritt- und Viertklässler müssten zur Regenbogenschule laufen. Ehemalige Wohnungen im Backsteinbau zu zusätzlichen Klassenräumen umzubauen, werde von Fachleuten als „wenig sinnvoll“ bis „unmöglich“ angesehen, führte Ortsvorsteher Herbert Anders (CDU) aus. Unter Umständen könne in diesen kleineren Räumen eine Betreuung stattfinden und die einzügige Schule bis zur vierten Klasse in größere Räume umziehen. Dies setze allerdings eine gründliche Sanierung und den Einbau von Sanitärräumen voraus. „Es ist noch nichts entschieden. Ich gehe davon aus, dass nach den Sommerferien Gespräche zwischen Stadt, Kreis, Eltern und Ortsvorsteher stattfinden“, so Anders. (bep)