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„Die Jugendlichen haben das Wort, wir Erwachsenen hören zu!“ – Kinderbürgermeisterin Sylvia Becker-Pröbstel verteidigt Kinder- und Jugendforum

Bad Vilbel. Jugendliche der Klassenstufen 7, 8, 9 aller weiterführenden Schulen beteiligen sich nun seit vier Jahren mit wachsender Begeisterung am Jugendforum. „Die Jugendlichen haben das Wort, wir Erwachsenen hören zu und informieren bei Bedarf“, erklärt Kinderbürgermeisterin Sylvia Becker-Pröbstel in einer Stellungnahme zu dem Ansinnen der SPD-Sitze, das Forum neu zu konzipieren, und künftig im Kinder- und Jugendforum die Parteien vom Podium aus mitmischen zu lassen. Eine Weiterentwicklung des Forums sei laut Becker-Pröbstel zwar geplant, die Zielrichtung jedoch geben dabei die Interessen der Schüler an. Nachtreffen zur Weiterentwicklung seien bereits mit Lehrern besprochen.

„Ich habe in meiner ursprünglichen Konzeption das Ziel klar formuliert und entschieden welche Rolle die Erwachsenen spielen. Mir geht es in diesem Projekt darum ein niederschwelliges Angebot für eine Altersstufe zu finden, die gerade beginnt, sich im Leben und ihrer Stadt eigenverantwortlich zu orientieren. Sie sind die Experten für ihre Stadt und sie haben Rechte. Mit ihren Ideen und ihrer Kritik wird auch die Qualität der stadtplanerischen Entscheidung erhöht werden“, stellt Kinderbürgermeisterin Becker-Pröbstel klar. Es brauche für diese Altersstufe Mut und Überwindung, dem Bürgermeister und dem Stadtrat gegenüberzutreten. „Unsere Kinder können das! Es ist für mich immer wieder schön zu erleben, wie lebendig und mit wie viel Emotionen sie sich einbringen. Viele Politiker auf dem Podium wären hier sicher kontraproduktiv. Politische Bildung ist hier nicht erwünscht und würde eher zur Verwirrung führen“, so Becker-Pröbstel. Dass politische Bildung – wie das SPD-Trio Landgrebe, Fich und Lochmann argumentiere – wichtig sei, stehe außer Frage, sei aber eine vorrangige Aufgabe der Schule und falle erst in zweiter Linie in die Kompetenz der Gemeinde. Vorstellen können sie sich ein anderes Konzept für parteienübergreifende Veranstaltungen mit Jugendlichen höherer Altersstufen, wo sich junge Erwachsene, Lehrer, Politiker aller Parteien, die an der Mitarbeit und Entwicklung eines Konzeptes interessiert seien, auch einbringen könnten. Becker-Pröbstel erinnerte in diesem Zusammenhang an den vor einigen Jahren im Georg-Büchner-Gymnasium funktionierenden bildungspolitischen Arbeitskreis „Akapis“ (Arbeitskreis politisch interessierter Schüler). (sam)