Karben. Die Nordumgehung für Groß-Karben rückt näher: In diesem Sommer will das Land Baurecht schaffen, kündigt Hessens Verkehrsminister Dieter Posch (FDP) an.
Stürmische Zeiten hat die Groß-Karbener Bürgerinitiative „Nordumgehung jetzt!“ ja schon oft erlebt. Diesmal war es zu viel Wind: Er richtete ihr über die Bahnhofstraße gespanntes Banner übel zu.
Nun haben die Aktiven der BI den Schaden behoben: Das Banner wurde wieder in fünf Metern Höhe über der Straße befestigt. Die Anwohner hier werden am meisten von der Entlastung profitieren, denn nur noch ein Viertel so viel Verkehr wie heute soll durch die Bahnhofstraße fahren. Die Umgehung sei „dringend notwendig für die Bevölkerung“, sagt BI-Sprecher Harald Ruhl.
Die Nordumgehung soll die Bundestraße 3 am Toom-Markt mit der Kreisstraße nach Heldenbergen verbinden. „Die Planfeststellungsbehörde strebt an, dass der Planfeststellungsbeschluss im Sommer 2010 unterschriftsreif ist“, sagt Ulrike Franz-Stöcker, die Sprecherin von Verkehrsminister Dieter Posch (FDP). Der Beschluss bedeutet nichts anderes als Baurecht. Das hatte Poschs Vorgänger Alois Rhiel (CDU) bereits für 2009 angekündigt.
Sei Baurecht da und kämen keine Klagen, könne dieses Jahr mit dem Bau der 3,2 Kilometer langen und zwölf Millionen Euro teuren Straße begonnen werden, erklärt Franz-Stöcker. „Das Geld ist bereits im Haushalt bereitgestellt.“
Die noch offenen Probleme seien gelöst: Das Berufsbildungswerk Südhessen erhalte mehr Lärmschutz und beim Vogelschutz werde nachgebessert.
Nach einem Gespräch mit Verkehrsstaatssekretär Steffen Saebisch (FDP) ist Bürgermeister Guido Rahn (CDU) zuversichtlich: „Es sieht sehr gut aus.“ Mit der geplanten Klein-Kärber Niddarenaturierung wolle die Stadt einen Ausgleich für den Straßenbau schaffen. Zugleich habe die Kommune begonnen, sich Ackerflächen für die künftige Trasse zu sichern, sagt Rahn. „Was wir in der Hand haben, werden wir tun, um den Baubeginn zu beschleunigen.“ (den)