Bad Vilbel. Das Bad Vilbeler Akkordeonorchester unterstützte am vergangenen Samstag die Konzertreihe „VilBelMonte“ der Heilig-Geist-Gemeinde auf dem Heilsberg. Die etwa 30 Musiker spielten vielstimmig Werke aus der Zeit des Barock bis heute.
So begann man mit einem allseits bekannten Werk von Johann Sebastian Bach. Danach ging es furios weiter mit der Ouvertüre der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel. Durch das Programm führte Thomas Rützel, der nicht nur sehr originell und unterhaltsam die Werke erläuterte, sondern auch über Besonderheiten der Epochen und die Entstehung der einzelnen Werke berichtete. So erfuhr der Konzertbesucher, dass es bei der Uraufführung der Feuerwerksmusik viele Pannen gab, was nicht nur den Auftraggeber, den König, unglücklich werden ließ, sondern auch den Komponisten, der sich danach sogleich daran machte, sein Werk zu revidieren.
Von Pannen gab es an diesem Abend jedoch keine Spur. Die Mitglieder des Orchesters waren äußerst konzentriert und so gelang es, dass der Zuhörer die Möglichkeit bekam, sich die vorherigen Erläuterungen nun musikalisch bildhaft auszumalen, wozu sicherlich auch die Unterstützung der Akkordeonspieler durch perkussive Effekte beigetragen hat. Es folgten weitere symphonische Dichtungen, wie der „Karneval der Tiere“ (Camille Saint-Saëns) und drei Sätze aus „Bilder einer Ausstellung“ (Modest Mussorgsky). Besonders gut geriet hier „Das alte Schloss“, dessen pulsierender Bass und die akzentuiert spielenden Musiker tatsächlich eine Mischung aus Schloss und alter Trutzburg in den Gedanken der Zuhörer entstehen ließen.
Mit einem Stück von Rondo Veneziano begann die Überleitung von der klassischen Musik in die moderne. Mit einem Tango Nuevo von Astor Pantaleón Piazzolla wurde ein nicht tanzbarer Tango gespielt, der übrigens zur ernsten Musik zählt. Sehr reizvoll boten die Akkordeonspieler auch dieses Werk dar. Klarinettenklänge wurden hörbar gemacht und durch die präzise Dynamik des Stücks und der besonderen Tangorhythmik gelang es auch hier, aufgrund der tadellosen Interpretation gelang es auch hier, den Zuhörer in einen Tangokeller zu versetzen. Mit den anschließenden Stücken aus „Sister Act“ und „One Moment in Time“ blieb auch Zeit zum Träumen und um die herrliche Akustik der Kirche zu genießen. (zlp)