Bad Vilbel. Shakespeares „Othello“ – keine leichte Kost. Dennoch wagt sich die Jugendtheatergruppe der katholischen Sankt-Nikolaus-Gemeinde und des Rara:Theaters daran. Am 2. Juni war Premiere.
Seit ihrer Gründung 2004 hat die 27 Darsteller starke Gruppe unter Regie von Sebastian Pietsch und Alexander J. Beck den Ehrgeiz, stufenweise besser zu werden. „Shakespeare ist extrem schwer“, räumt Pietsch ein. Bereits im Sommer 2008 wurden die Textbücher an die Mitspieler verteilt. Einzelne Szenen wurden geprobt, Auftritte grob gestellt. Die eigentliche Probenarbeit startete im November 2009, zwei bis drei Mal in der Woche. Die klassische Shakespeare-Sprache vereinfache diese Bemühungen nicht. „Anstrengend“ findet sie Sarah Brandner. Sie schlüpft als Frau in die Rolle des intriganten „Jago“ und gibt dieser Figur als „Jade“ weibliche Züge, die den Konflikt noch verschärfen. „Wir konzentrieren uns auf das Schauspiel und die Charaktere“, erklärt Pietsch. Jeder konnte sich äußern, was er spielen will. „Niemand ist unzufrieden“, versichern die Ensemblemitglieder. Gespielt wird ohne Mikrofone und Souffleuse, aber in prächtigen Kostümen. Die Produktion kostet 2500 Euro. „Wir haben lange drauf gespart“, erklärt Pietsch. (bep)