Karben. Der KSV Klein-Karben hat sein Schicksal nicht mehr selbst in der Hand: Die Wetterauer haben den Abstieg aus der Fußball- Hessenliga aber zumindest vertagt. Und vielleicht reicht es nach dem 3:2 in Ober-Roden ja doch noch für ein Happy End.
Die Freude über den Sieg in der zum „Abstiegsendspiel“ stilisierten Begegnung bei den Rödermarkern wurde ziemlich bald nach dem Schlusspfiff durch die Nachrichten von den Erfolgen der Konkurrenten aus Vellmar und Schwalmstadt getrübt. Zwar konnte Klein-Karben den drittletzten Tabellenplatz an Ober-Roden abgegeben, weil das aber nicht reichen wird, sind die Wetterauer am letzten Spieltag auf Schützenhilfe angewiesen – und auf einen eigenen Sieg gegen Vizemeister Waldgirmes.
„Immerhin: Wir haben am nächsten Wochenende noch ein Endspiel. Die Mannschaft hat Geniales geleistet, um dorthin zu kommen“, meinte Trainer Thomas Dechant. Zunächst sah es allemal danach aus, als ginge die Sache für den KSV schief. Gerade einmal 13 Minuten waren gespielt, da führten die Gastgeber durch einen Kopfball des Ex-Klein-Karbeners Horst Russ (7.) und ein erfolgreiches Solo von Milad Salem schon mit 2:0. Drei, vier Mal lief Ober-Roden in den nächsten Minuten knapp ins Abseits, einmal musste Robert Cue weit aus seinem Tor heraus, um vor Russ zu klären. Dann hatte sich Dechants Team endlich gefangen.
Entscheidenden Anteil daran, dass die Wetterauer wieder Mut fassten, hatte Andreas Baufeldt, der mit einem abgefälschten Schrägschuss aus 14 Metern den Anschlusstreffer erzielte (23.). Später sollte der Regionalliga-erfahrene Stürmer die Nerven der Klein-Karbener mit zwei ausgelassenen Großchancen noch mächtig strapazieren, der beste Mann auf dem Platz war er trotzdem – und auch am entscheidenden Treffer beteiligt. Zunächst aber sorgte Pascal Bretschneider mit einem strammen Schuss nach einem energischen Antritt für das 2:2 (42.). Das Klein-Karbener „Eigengewächs“ soll übrigens zum Verbandsliga-Aufsteiger Usinger TSG wechseln. Baufeldt zieht es zum Hessenliga-Aufsteiger Eintracht Wetzlar.
Das Siegtor erzielte Salih Yasaroglu per Elfmeter (55.), nachdem Baufeld frei vor Keeper Peters von diesem von den Beinen geholt wurde. Den Elfer konnte Peters nur an den Pfosten lenken, so dass er von ins Tor trudelte. Baufeldt traf beim nächsten Konter nur die Latte (66.) und scheiterte später freistehend, Yasaroglu verpasste nach einem weiteren Konter knapp das Ziel. Ober-Roden hatte durch Salem und Russ noch brauchbare Chancen.
Immer mehr deutet darauf hin, dass sich das Insolvenzverfahren bei Viktoria Aschaffenburg nicht mehr abwenden lässt, aber erst nach der Runde eröffnet wird. „Und dann wird über die Relegation aufgefüllt und der Verein, der Viertletzter wird, hätte Pech gehabt“, erklärte Klassenleiter Armin Keller dazu. Nur wenn das Insolvenzverfahren noch vor Rundenende aufgenommen wird, würde Aschaffenburg ans Ende der Tabelle rutschen und es bliebe bei drei weiteren Direktabsteigern. (rst)