Zur Glosse „Verkehrsminister dirigiert Schildaer Streichorchester“ (BVA vom 20. Mai) erreichte uns folgende Leserzuschrift:
Seit langem hat uns im Vilbeler Anzeiger kein Artikel mehr so gefallen, wie die Glosse von Horst Samson am 20. Mai. Endlich hat mal jemand „Tacheles geschrieben“ und alle „schönen Worte“ von Heiko Durth in der öffentlichen Aussprache/Anhörung zur Sache ad absurdum geführt.
Wie kann man nur im Amt für Verkehrswesen den schon längere Zeit zwangsläufig schmalen Bürgersteig an der L 3008, auf dem Fußgänger und Radfahrer aber bisher gut miteinander ausgekommen sind, die letzten Meter zur Kreuzung hin so verbreitern, dass dadurch die hauptsächlich belastete Geradeausspur blockiert wird. Wenn vier bis fünf Linksabbieger warten müssen, geht nichts mehr geradeaus, es sei denn, die Verkehrsteilnehmer benutzen verkehrswidrig den „breiten“ Bürgersteig mit.
Der Schildbürgerstreich wird schlimmer wiederholt in der Friedberger Straße stadtauswärts. Als „grün habende“ Rechtsabbieger können drei bis vier Pkw fahren, alle weiteren werden durch stehende Geradeausfahrer oder den breiten Bürgersteig aufgehalten. An Linksabbieger ist kaum gedacht worden, denn die sind in der Verkehrszählung nicht vorgekommen, weil es die Nordumgehung ja noch nicht gab!
Ein Lehrjunge im 2. Lehrjahr, der Verkehrsteilnehmer ist, hätte die Aufgabe besser gelöst. Gibt es denn außer dem „grauen“ Verkehrsminister niemanden, dem solche Missplanung vorher auffällt? Die neuerlichen Umbaukosten sollten die „Verursacher“ im ASV tragen, vielleicht würde das zum Denken anregen. Oder man könnte im Amt für Straßen- und Verkehrswesen mit Spielzeugautos die Situation prüfen, nur dabei nicht die Vilbeler Getränkelaster vergessen. Ja, es ist schon ein ärgerlicher Schildbürgerstreich, dem man nur mit einer Glosse begegnen kann.
Dipl.-Ing. Georg Heise,
Bad Vilbel
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