Karben. Des öfteren lädt die SPD Karben zum gemeinsamen Frühstück ein. Diesmal warb der Wetterauer Landrat Joachim Arnold (SPD) für ein engeres Zusammenrücken in der Region. „Nur gemeinsam sind wir einzeln stärker“, beginnt Arnold vor rund 15 Karbener SPD-Mitgliedern in der Gaststätte „Anna“ seinen Vortrag. Dabei sei er kein Visionär, sondern als Landrat nur zuständig für die Umsetzung von politischen Beschlüssen. Allerdings habe er als Politiker die Erfahrung gemacht, dass man erst ab einer gewissen Größe für die Umwelt wahrnehmbar ist. Deshalb liegt auch für die Wetterau die Zukunft im Zusammenwachsen zu einer Region.
Die Identität der kleineren Einheiten, wie der Städte und Gemeinden oder der Landkreise müsse gewahrt bleiben. Deswegen sollten sie ihre Eigenheiten zukünftig stärker herausarbeiten. Bei Bad Vilbel könnten die Quellen Markenzeichen sein, bei Bad Nauheim Kliniken und Institute. „Das sind identitätsstiftende Merkmale, die die Bewohner stolz auf ihren Wohnort machen sollten“, erklärt Arnold. Heute sei der Zusammenschluss dringend erforderlich, weil nur so der europäischen Konkurrenz rund um Paris, London oder Mailand Paroli geboten werden könnte.
Umstritten in der Politik ist allerdings noch der Weg zu mehr Gemeinsamkeiten. Während die SPD den Regionalkreisgedanken für das Rhein-Main-Gebiet verfolgt, setzt die CDU auf den Stadtkreis rund um Frankfurt. Über die Neuausrichtungen des Planungsverbandes könne ein gangbarer Weg zu einer größeren Einheit bereits eingeschlagen worden sein.
Einig ist man sich jedoch, dass das Rhein-Main-Gebiet eine Fülle von Pluspunkten zu bieten hat. „Und wenn man Kultur etwas weiter auslegt, dann spielt die Wetterau mit ihren archäologischen Funden eine recht bedeutende Rolle“, weist Arnold auf hiesige Vorzügehin. Dazu entwickele sie sich durch den Ausbau der Radwanderwege zu einer touristischen Attraktion. Wichtig ist für Arnold die Freiwilligkeit. „Wenn der Bürger erkennt, dass er durch die VernetzungVorteile hat, ob im Hinblick auf die Sicherheit seines Arbeitsplatzes oder wegen eines größeren kulturellen Angebotes, wird er die Politiker fragen, warum sie das nicht schon früher geschaffen haben“, ist Arnold zuversichtlich. (jwn)