Bad Vilbel. Auch wenn die derzeitige Witterung es nicht gerade vermuten lässt: die Vorbereitungen für die Freibad-Saison 2010 sind in vollem Gang. An allen Ecken wird die Anlage saniert und neu hergerichtet. 42 Grad? Da ist das Thermometer am Freibadeingang seiner Zeit weit voraus, es hat kaum deren 14. So wird es – wie manch andere Teile der Anlage beim anstehenden Frühjahrsputz bald ersetzt werden müssen. Eifrig sind die beiden städtischen Mitarbeiter Frank Funk und Peter Schunck gerade dabei, auf dem leeren Beckenboden die Teerblasen und die alte Farbbeschichtung zu entfernen. Alle zwei, drei Jahre ist das notwendig, erläutert Schwimmmeister Rudolf Kienast, der auch für das Handwerkliche mit zuständig ist. Im August geht er mit 61 Jahren in die Altersteilzeit.
Bald schon soll das Becken samt Wänden wieder in azurblau strahlen, auch die schwarzen Markierungen für die sieben Bahnen werden akkurat mit sieben Bahnen Folie neu abgeklebt. Um das zu Ende zu bringen, braucht es wenigstens zwei trockene Tage am Stück. Eigentlich sollte mit der Frühjahrsfrische schon Anfang März begonnen werden, „aber da lag noch Eis auf dem Wasser“, erinnert sich Kienast. So ging es erst Mitte März in Etappen los – immer mit Blick auf die Witterung.
Dabei gibt es rund um die Anlage genug zu tun. Das Laub zweier Kastanienbäume muss entfernt werden. Bei den Gehwegplatten hat es glücklicherweise nur geringe Frostschäden gegeben. Einige Pfosten am Beckenrand wurden neu fest betoniert. Allerdings gibt es in diesem Jahr auch zwei größere Maßnahmen. Neben dem Beckenboden wird auch der Rasen der Liegewiese saniert. Der habe sich im Lauf der Jahre an manchen Stellen gesenkt, erläutert der Bademeister. Eine Gartenbaufirma soll ihn in den nächsten Wochen begradigen, Maulwurfslöcher beseitigen und an kahlen Stellen neu anpflanzen. Alle acht bis neun Jahre sei so etwas fällig, so Kienast. Sonst wachse immer mehr Klee und Unkraut. Mit zur Hand gehen dem Schwimmmeister zwei Schüler – Praktikanten. Sie haben erst gestern noch den Zaun mit Holzschutzmittel gestrichen – solange, bis es wieder regnete. Ersetzt wird auch der Sand des Kinderspielplatzes: Zwei Kubikmeter sind bestellt, der Rest landet auf dem Beachvolleyball-Feld. Für die 15 Blumenkästen werden Geranien aus der städtischen Gärtnerei geliefert. Außerdem gibt es auch ein „technisches Wunder“, wie sich Kienast freut, eine tauchende Kehrmaschine, die morgens um sechs automatisch den Boden von Pollen, Staub und Haare entfernt. Jetzt fehlt nur noch das passende Wetter für den Besuch im Freibad: Erst, wenn die Temperaturen eine Woche lang über 25 Grad klettern und das Wasser sich auf 20 bis 21 Grad erwärmt hat, soll eröffnet werden.