Bad Vilbel. Ab Mai kann angemeldet werden, im Herbst 2011 soll die Europäische Schule Rhein-Main in Dortelweil ihren Betrieb aufnehmen. Das Interesse von Eltern ist groß, das zeigte sich auf der Veranstaltung des Vereins Stadtmarketing mit mehr als hundert Besuchern. „Bad Vilbel wird ein Abenteuer, das wir mit derselben Begeisterung wie in Frankfurt angehen werden“, erklärte der zukünftige Schulleiter Tom Ziljstra. Zusammen mit Mathias Krieger, dem Geschäftsführer der European School Rhein-Main GmbH, warb er für eine weltoffene Schule, die hohen Leistungsstandard mit Mehrsprachigkeit verbindet. Für die Schulgründer hat jetzt die Umsetzungsphase begonnen, denn ein zustimmender Beschluss des Obersten Rat der Europäischen Schulen (ORES) liegt vor. Gebaut werden soll die Schule in Dortelweil jenseits des nördlichsten Kreisels, auf städtischem Gelände, das ursprünglich für das Stada-Hochregallager vorgesehen war.
„Die Schule wird zum europäischen Abitur, dem Bakkalaureat führen“, versprach Zijlstra, der die Sekundarschule in Frankfurt aufgebaut hat. Er wies darauf hin, dass die neue Schule das komplette Curriculum abdecke. „Jedes Kind kann ohne Probleme in eine staatliche Schule seines Heimatlandes wechseln.“ Die Abschlüsse seien anerkannt und berechtigten zum Studium an den Universitäten in Europa und in den USA. Gegründet wurden Europa-Schulen vor mehr als 50 Jahren von den Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten. Sie sollen den muttersprachlichen Unterricht gewährleisten für Kinder, deren Eltern in einer europäischen Institution arbeiten.
Grundsätzlich sollen sie als „Schulen der europäischen Verständigung“ auch offen sein für andere Kinder. Aber die Frankfurter Schule ist zu 70 Prozent mit „europäischen“ Kindern belegt und weist viele Anfragen ab. Deswegen sieht die Bad Vilbeler Gründungs-GmbH gute Chancen für eine zweite Europäische Schule im Rhein-Main-Gebiet. Krieger informierte, dass im kommenden Jahr mit 275 Schülern der Klassen fünf bis zehn gestartet werde. Eine Vergrößerung auf bis zu 800 Schülern ist geplant. Grundschule und Kindergarten sind noch nicht vorgesehen.
Es wird mit Unterricht in Deutsch und Englisch begonnen, darüber hinaus können alle anderen europäischen Sprachen gelernt werden. Krieger erklärte, dass mit Schulgeld zwischen 9000 und 13 000 Euro im Jahr zu rechnen sei. Die Klassenstärke liege bei 15 bis 18 Kindern, maximal seien 28 zulässig. (ado)