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Musiker in Hochform – Stadtkapelle lockt schwungvoll Frühlingsgefühle herbei

Bad Vilbel. Mehr als 200 Besucher am Samstagabend, mit 300 Besuchern am Sonntag fast ausverkauft – mehr Publikumsresonanz konnte sich die Stadtkapelle für ihre Aufritte beim Frühjahrskonzert im Kulturforum kaum wünschen.

Mit gepflegtem Klang – und wie seit zehn Jahren unter der Leitung von Thomas Mohr – sprengten die 56 Musikerinnen und Musiker geradezu die Bühne in Dortelweil. Ob sie „Voices“ (Stimmen) in den gepflegten Blasorchesterklang einfließen ließen, ob sie in den „Green hills“ zum Träumen anregten, ob sie mit „Il Briccone“ einen Bösewicht heraufbeschworen oder schließlich in der letzten Zugabe mit Puccinis Bravo-Arie „Nessum dorma“ („Keiner schlafe“) als Orchester mit Luciano Pavarotti oder mit Paul Potts, der Zahnlücke, in Wettbewerb traten, die Stadtkapelle zeigte sich in Hochform.

Die beiden identischen Konzerte im Forum begannen nicht ganz so perfekt. Erst durften die Anfänger zeigen, was sie schon können. Dann kam unter Leitung von Wolfgang Beck das Schülerorchester zum Zuge. Mit Harry-Potter-Filmmusik und „Aschenputtel“-Variationen stellen sie sich als fast schon perfektes, klangvolles Orchester vor.

Dann kamen Mohr und das zahlenstarke Hauptorchester. 56 Musiker blieben perfekt und kultiviert. Flöten, Oboen, Klarinetten, Saxofone, Trompeten, Hörner, Posaunen und Bässe, sogar sechs Percussionisten hatte Mohr klanglich zusammenzuhalten.

Es gelang, trotz teils sehr hoher technischer Schwierigkeiten, etwa beim „Briccone“, ohne hörbare Fehler zu spielen.

Dies war kein Zufall. Die Orchestermitglieder bewältigen außerhalb ihrer Konzertroutine ein immenses Probenprogramm. 2009 wurden 59 Proben und Veranstaltungen absolviert. Claudia Mühlenbeck und Ralf Zimmermann waren als Spitzenreiter 54mal dabei.

Noch am Wochenende vor dem Frühjahrskonzert fand ein Probenseminar statt. Insgesamt spielte das Orchester bei dieser mehrtägigen Probe zwölf Stunden. Die Beifallsstürme am Wochenende waren somit hoch verdient. (hgm)