Bad Vilbel. Einige Kindertagesstätten sind noch nicht ausgebucht. „Wir können jedem Kind einen Platz anbieten“, erklärte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) im Stadtparlament auf eine Anfrage der SPD.
Weil in der Sozialkommission der Stadt mitgeteilt wurde, dass nicht alle Bad Vilbeler Kinder einen Kindergarten besuchen, wollte die SPD-Fraktion mehr darüber erfahren. Denn für solche Kinder seien nach der Einschulung „erhebliche Nachteile“ zu befürchten, so die Genossen.
Der Stadt sei nicht bekannt, wo und wie die Kinder betreut werden, antwortete Stöhr. 2008 – neuere Zahlen lägen noch nicht vor – hätten jedoch umliegende Kommunen einen gesetzlich vorgesehenen Ausgleich für etwa 65 Kinder eingefordert, die dort Einrichtungen besuchen. Deshalb sei davon auszugehen, dass ein Großteil dieser Kinder in der Nähe des Arbeitsplatzes ihrer Eltern oder in Betriebskindergärten betreut werden. Genaueres könne nicht in Erfahrung gebracht werden.
Alle Anfragen und Aufnahmeanträge für einen Kindertagesstätten-Platz würden in den jeweiligen Einrichtungen bearbeitet. Kinder, die keinen Platz in ihrer Wunscheinrichtung bekommen, erhielten ein Angebot für eine andere Kita. In der letzten Zeit habe es keine Hilfegesuche bei der Stadt gegeben, weil kein Platz gefunden wurde, betonte der Bürgermeister.
Eltern, die den Regelsatz nicht aus eigenen Mitteln zahlen könnten, hätten die Möglichkeit, beim Fachbereich Jugend und Soziales des Wetteraukreises einen Antrag auf Übernahme der Betreuungsgebühren zu stellen, so Stöhr. Diese Anträge seien im Bad Vilbeler Kita-Büro erhältlich oder könnten auf der Internetseite der Stadt herunter geladen werden. Die Bewilligung erfolge über den Wetteraukreis.
Genaue Einkommensgrenzen könnten nicht genannt werden, da verschiedene Faktoren wie Unterhaltsleistungen, zusätzliche Belastungen etwa durch Kredite oder die Anzahl der Familienmitglieder eine Rolle spielen. Grundsätzlich sei davon aus zu gehen, dass die Kosten für Hartz-IV-Empfänger neben weiteren Fällen mit geringem Einkommen generell übernommen werden.
Zurzeit erhielten 56 Kinder in den städtischen Einrichtungen einen Zuschuss. Zahlen für die freien Träger lägen nicht vor, so Bürgermeister Stöhr. Der Wetteraukreis übernehme nur die Betreuungsgebühr. Essens- und Bastelgeld müssten die Eltern selbst tragen. Darüber hinaus gehende Möglichkeiten der Bezuschussung gebe es nicht. (bep)